220120 Zwischen Gesellenwanderung und Grand Tour: Bildungsmobilität in der Frühen Neuzeit (S) (WiSe 2023/2024)

Das Seminar widmet sich der Erforschung der Bildungs- und Ausbildungsmobilität im Europa der Frühen Neuzeit. Dabei werden unterschiedliche soziale Gruppen in den Blick genommen, von der traditionellen Gesellenwanderung bis zur elitären Grand Tour. Der Kurs beschäftigt sich mit verschiedenen Formen der Bildungsmobilität in dieser Zeit und beleuchtet ihre historischen, sozialen und kulturellen Hintergründe.
Dabei geht es unter anderem um die Frage, welche Formen der Bildungsmobilität Männern und Frauen in der Frühen Neuzeit überhaupt offenstanden, wie diese Mobilität organisiert und finanziert wurde und welche Rolle Institutionen wie Universitäten und Handwerkszünfte dabei spielten. Darüber hinaus interessiert uns, welche Karrierechancen sich aus der Mobilität ergaben und wie weit diese Mobilität reichte, die mitunter auch über die Grenzen des Kontinents hinausgehen konnte.
Das Seminar ist mit der Historischen Orientierung “Bildung und Ausbildung in der Frühen Neuzeit” verbunden. Beide Veranstaltungen sind eng aufeinander abgestimmt. Die regelmäßige Teilnahme an beiden Veranstaltungen ist Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss des Seminars. Die Fähigkeit und Bereitschaft, sich mit umfangreicher englischsprachiger Literatur auseinanderzusetzen, wird vorausgesetzt.

Literaturangaben

R. Babel / W. Paravicini (Hrsg.), Grand Tour. Adeliges Reisen und europ. Kultur vom 14. bis zum 18. Jh., Ostfildern 2005.
S. R. Epstein, Labour Mobility, Journeyman Organisations and Markets in Skilled Labour in Europe, 14th–18th Centuries, in: M. Arnoux / P. Monnet (Hrsg.), Le technicien dans la cité en Europe occidentale 1250–1650, Rom 2004, 251–269.
A. S. Ross, Pupils’ Choices and Social Mobility after the Thirty Years War. A Quantitative Study, in: The Historical Journal 57/2, 2014, 311-341.