220106 Die Geschichte der Pest von Konstantinopel bis Marseille, 542‐1722 (S) (WiSe 2023/2024)

Inhalt, Kommentar

Wie haben mittelalterliche und frühneuzeitliche Gesellschaften in Europa zu verschiedenen Zeiten die Pest wahrgenommen? Wie weit war das medizinische Verständnis für diese Krankheit beim ersten Kursbeispiel, der sogenannte Justinianischen Pest um 542 entwickelt? Und wie evolvierte es über die lange Zeitdauer weiter? Welchen religiösen Erklärungsmuster und welche Arten von institutionellem Umgang entwickelten sich im Zusammenhang mit den zum Teil verheerenden Pestepidemien? Was waren die gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Epidemien? Welche Informationen über historische Pestepidemien kann uns die Archäologie und sogenannte „ancient DNA“ (alte DNA) liefern, die uns historische Textdokumente nicht liefern können?

Diese und weitere Fragen interessieren uns in diesem Seminar zur Geschichte der Pest in der Vormoderne. Wir erarbeiten uns die Antworten zu diesen Fragen anhand ausgewählter Primärquellen und Forschungsliteratur und kontextualisieren an ihnen die jeweiligen spezifischen historischen Konstellationen (politisch, wirtschaftlich, sozial) die für die Fragen des Umgangs mit und der Wahrnehmung der Pest relevant sind. Der Kurs berührt somit eine Reihe zum Teil interdisziplinärer Forschungsfelder wie die Medizin-, Wirtschafts-, Sozial-, Umwelt- und Kulturgeschichte, sowie die Klimageschichte und die archäologische Forschung zur aDNA. Einige dieser höchst aktuellen Forschungsdebatten werden ausschließlich in englischer Sprache geführt. Eine Kursvoraussetzung ist daher eine gute Lesefähigkeit des Englischen und die Bereitschaft, wissenschaftliche Texte in Englisch zu lesen.

Dieses Seminar ist konzeptuell mit der Historischen Orientierung Verfolchtene Krisen: Naturkatastrophen, Hunger und Epidemien in Gesellschaften der Frühen Neuzeit (Kursnr. 220110) verbunden und wird als „Modul-Blockveranstaltung“ angeboten. Idealerweise werden beide zusammen studiert.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Eine Kursvoraussetzung ist eine gute Lesefähigkeit des Englischen und die Bereitschaft, wissenschaftliche Texte in Englisch zu lesen.

Literaturangaben

Bavel, B. J. P. van, Daniel R. Curtis, Jessica Dijkman, Matthew Hannaford, Maïka De Keyzer, Eline Van Onacker, and Tim Soens: Disasters and History: The Vulnerability and Resilience of Past Societies. Cambridge, UK: Cambridge University Press, 2020.
Bergdolt, Klaus: Der Schwarze Tod in Europa: Die große Pest und das Ende des Mittelalters. München: Beck, 1994.
Green, Monica H. Pandemic disease in the medieval world : rethinking the Black Death. The medieval globe. Kalamazoo: Arc Medieval Press, 2015.
Green, Monica H. "Climate and Disease in Medieval Eurasia." Oxford University Press, 2018.
LWL-Museum für Archäologie (Hg.): Pest! Eine Spurensuche. Katalog zur Ausstellung. Darmstadt: wbg Theiss, 2019.
Meier, Mischa: Pest. Die Geschichte eines Menschheitstraumas. Stuttgart: Klett-Cotta, 2005.
Mauelshagen, Franz. "Neuerfindung einer medizinisch-politischen Kontroverse: Johann Jacob Scheuchzer und die Debatte der Kontagionisten und Antikontagionisten während der Pestepidemie von 1720-1722." Cardanus. Jahrbuch für Wissenschaftsgeschichte 7 (01/01 2007): 149-85.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Di 12-14 M4-108 09.10.2023-02.02.2024
nicht am: 26.12.23 / 02.01.24

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
22-3.1 Hauptmodul Vormoderne
3.1.5
Seminar Vormoderne Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
22-3.8 Wahlfreies Hauptmodul
3.1.5
Seminar Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
22-B4 Profilmodul Geschichtswissenschaft Seminar benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
22-HEPS-HM1 Hauptmodul 1: Entwicklung der Wissenschaften Entwicklung der Wissenschaften I Studienleistung
Studieninformation
Entwicklung der Wissenschaften II benotete Prüfungsleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Keine Konkretisierungen vorhanden

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 40
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Adresse:
WS2023_220106@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_426125540@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
40 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 2. Juni 2023 
Letzte Änderung Zeiten:
Freitag, 13. Oktober 2023 
Letzte Änderung Räume:
Freitag, 13. Oktober 2023 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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ID
426125540