Nur wenige Teilperioden der Vormoderne erfahren in der breiteren Öffentlichkeit eine so große Beachtung wie die „Wikingerzeit“. Immer neu erkennen sich moderne Menschen in „den Wikingern“ wieder und erzählen sich die skandinavische Geschichte des 8. bis 11. Jahrhunderts in stets aktualisierter Form. Derzeitige Debatten betreffen etwa den Zusammenhang von Waffengewalt und Geschlechterkonstruktion oder die Ursprungserzählung von der vermeintlichen skandinavischen Herrschaftsgründung der „Kiewer Rus’“ als Keimzelle der ukrainischen und russischen Nationen. Von diesem großen Interesse der Öffentlichkeit profitiert die wissenschaftliche Erforschung natürlich immens, da sich so aufwändige (und teure) Forschungsprojekte initiieren lassen, von der Unterwasserarchäologie bis zur Populationsgenetik, und viele neue Erkenntnisse zu gewinnen sind. Zugleich verstellen die gesellschaftlich präsenten und einander immer wieder überlagernden Wikingerbilder den nüchternen Blick auf jene Periode der nordeuropäischen Geschichte.
Die Veranstaltung wird einen Überblick zum 8. bis 11. Jahrhundert in Nordeuropa geben. Dafür sind zwei Dinge notwendig: Zum einen gilt es, die aktuellen Resultate der multidisziplinären Forschung zur Wikingerzeit (im englischen Sprachraum unter dem Begriff „Viking Studies“ zusammengefasst) zu versammeln und kritisch zu synchronisieren; zum anderen sind die modernen und aktuellen Projektionen – seien sie wissenschaftlich oder populär – zu betrachten, die einerseits die Relevanz des Themas belegen (und bedingen), andererseits die eigene Perspektive unweigerlich beeinflussen. Thematisiert werden dabei sowohl die neuerdings als „Viking Diaspora“ titulierte skandinavische Expansionsbewegung als auch die die Entwicklungen in den nordeuropäischen Heimatregionen, die sich durch jene Diaspora rasant veränderten.
Mit einem Seminar über die Beziehungen Skandinaviens mit dem byzantinischen Kulturraum werden die hier diskutierten allgemeinen Tendenzen vertieft und präzisiert. Beide Veranstaltungen gehören zu einem Modul und müssen zum Ablegen einer Modulprüfung gemeinsam besucht werden.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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22-3.1 Hauptmodul Vormoderne
3.1.3 |
Historische Orientierung | Student information | |
22-3.8 Wahlfreies Hauptmodul
3.1.3 |
Historische Orientierung | Student information | |
25-FS-EM Einführungsmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | ||
25-FS-GM Grundlagenmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Studieren ab 50 |
A corresponding course offer for this course already exists in the e-learning system. Teaching staff can store materials relating to teaching courses there: