Die Religionswissenschaft und der interreligiöse Dialog haben eine Sache gemeinsam: Sie beschäftigen sich vergleichend mit den verschiedenen Religionen. Während die Religionswissenschaft dies aber aus der so genannten Außenperspektive tut, geht der interreligiöse Dialog von innen an die Sache heran.
Der interreligiöse Dialog ist ein Gespräch zwischen Gläubigen, die sich aus ihrem Glauben heraus dem Glauben Andersgläubiger nähern. Die Gründe, dies zu tun, sind verschieden. Die Wege, die man dabei gehen kann, sind es demzufolge auch. Viele Gläubige scheuen den interreligiösen Dialog, weil sie Angst haben, in ihrem Glauben verunsichert zu werden. Gerade diese Verunsicherung ist aber für andere der Weg in einen noch tieferen Glauben, der nicht auf Mauern, sondern auf Brücken setzt.
In dieser Vorlesung werden wir sowohl aus der religionswissenschaftlichen Außen-, als auch aus der religiösen Innenperspektive auf den interreligiösen Dialog schauen. Theorie und Praxis des interreligiösen Dialogs werden zur Sprache kommen. Wir werden ihn kritisch betrachten und danach schauen, wie wir uns ihm gegenüber positionieren können.
Es werden für die aktive Teilnahme Protokolle geschrieben und es können für eine Benotung Hausarbeiten geschrieben werden.
Auswahl:
Franz Brendle (Hrsg.). Gemeinsam Beten. Interreligiöse Feiern mit anderen Religionen. Berlin 2007 (Eb-Verlag.).
Manuel Gogos. Raimon Panikkar. Grenzgänger zwischen Philosophie, Mystik und den Weltreligionen. Mainz (Grünewald) 2000.
John Hick. Gott und seine vielen Namen. Frankfurt a.M. (Otto Lembeck) 2. Aufl. 2002.
Britta Kanacher. Christliche und Muslimische Identität. Anstöße für eine neue Verständigung. = Christentum und Islam im Dialog/Christian-Muslim Relations, Bd. 5. Münster (LIT) 2003.
Gritt Klinkhammer, Hans-Ludwig Frese, Ayla Satilmis, Tina Seibert. Interreligiöse und Interkulturelle Dialoge mit MuslimInnen in Deutschland. Eine quantitative und qualitative Studie. Universität Bremen 2011.
Raimon Panikkar. Der neue religiöse Weg. Im Dialog der Religionen leben. München (Kösel) 1990.
André Ritter. Nebeneinander oder miteinander vor dem Einen Gott? Eine Studie zur Frage des gemeinsamen Betens und Feierns von Juden, Christen und Muslimen. Münster 2010 (Waxmann).
Perry Schmidt-Leukel. „Den Löwen brüllen hören.“ Zur Hermeneutik eines christlichen Verständnisses der buddhistischen Heilsbotschaft = Beiträge zur ökumenischen Theologie. Begründet von Heinrich Fries, herausgegeben von Heinrich Döring, Band 23. Paderborn, München, Wien, Zürich (Schöningh) 1992.
Michael A. Schmiedel. Interreligiöser Dialog als Aufgabe angewandter Religionswissenschaft. In: Michael Klöcker, Udo Tworuschka (Hgg.) Praktische Religionswissenschaft. Köln, Weimer, Wien (Böhlau) 2008, S. 228-237.
Michael A. Schmiedel. Der Dialog der Konstrukteure. Überlegungen über die Möglichkeit einer konstruktivistischen Metaperspektive für den interreligiösen Dialog. In: Jürgen Court, Michael Klöcker (Hgg.). Wege und Welten der Religionen. Forschungen und Vermittlungen. Festschrift für Udo Tworuschka. Frankfurt am Main (Otto Lembeck) 2009, S. 523-532.
Michael von Brück, Whalen Lai. Buddhismus und Christentum. Geschichte, Konfrontation, Dialog. München (Beck) 2. Aufl. 2000.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Evangelische Theologie / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | RW a | 2 | |||
Evangelische Theologie / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | RW a | 2 | ||||
Studieren ab 50 |
Achtung: Wird die Vorlesung im Nebenfach GHR (BA-Modell 2002) oder im Ma. Ed. besucht, MUSS ein dritter LP erworben werden!