360027 Jesus und die ersten Christen. Evangelium und Apostelgeschichte des Lukas (BS) (SoSe 2023)

Das Lukasevangelium (LkEv) und die Apostelgeschichte (Apg) sind die umfangreichsten Schriften im Neuen Testament, gemeinsam machen sie mehr als ein Viertel des Neuen Testaments aus. Beide Schriften, oft als „Lukanisches Doppelwerk“ bezeichnet, sind nacheinander entstanden, sie sind dann stets getrennt voneinander überliefert worden. Beide zeichnen sich dadurch aus, dass ihr Verfasser („Lukas“) sich in gleicher Weise als Historiker und als Theologe verstanden hat. Während das LkEv als eine erheblich erweiterte Neufassung des MkEv gelesen werden kann, stellt das zweite, etwas missverständlich „Apostelgeschichte“ genannte Werk einen im Urchristentum bis dahin noch nicht existierenden literarischen Typ dar. Hier beschreibt Lukas die ersten auf der Grundlage des Glaubens an die Auferstehung Jesu entstandenen Gemeinden der Christusgläubigen – ausgehend von Jerusalem über das missionarische Wirken des Apostels Paulus im östlichen Teil des Römischen Reiches bis zur Ankunft des Paulus in Rom. Wie schon zuvor in der Jesusdarstellung im LkEv werden in der Apg „Profangeschichte“ und „Heilsgeschichte“ miteinander verzahnt.
In dem Blockseminar soll anhand einiger in jüngster Zeit entstandener Aufsätze auf der Grundlage der entsprechenden Textabschnitte in beiden neutestamentlichen Büchern nach den Besonderheiten der literarischen und der theologischen Leistung des Lukas gefragt werden.