Lange ging die Erzähltheorie von einem kategorialen Unterschied zwischen Figuren in fiktionalen und Personen in faktualen Texten und in der ‚Wirklichkeit‘ aus. So wichtig und verbreitet diese Unterscheidung in Theorien des Erzählens ist, so fragwürdig ist sie auch. Denn teilen nicht Figuren und Personen bestimmte Merkmale, findet sich nicht personales Wissen auch und gerade in literarischen Texten? Und wenn ja, wäre dann die Literaritzität nicht wertvoll für das Verständnis und die Reflektion der Formen des personalen Wissens, ja für die Vorstellung der Integrität oder Fragmentarität einer Person überhaupt? Diese Ausgangsfragen nehmen wir im Seminar erstens zum Anlass, die Geschichte der Erzähltheorie mit Blick auf die Unterscheidung zwischen Person und Figur neu zu perspektivieren. Zweitens werden wir ausgehend von den gewonnenen erzähltheoretischen Einsichten gerade jene Texte der Nachkriegsliteratur (von Anna Seghers, Primo Levi, Wolfgang Koeppen, Ingeborg Bachmann u.a.) in den Blick nehmen, in denen der Status der Figuren in Frage gestellt und in denen mit dem Status der Figuren auch deren Personalität zum Problem wird.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mo | 14-16 | Y-1-202 | 10.10.2022-06.01.2023
nicht am: 26.12.22 / 02.01.23 |
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wöchentlich | Mo | 14-16 | X-E0-216 | 09.01.-03.02.2023 |
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Studieren ab 50 |