300255 Konversationsanalyse (MA: Soziologische Methoden - qualitativ) (S) (WiSe 2023/2024)

Wie und mit welchen verbalen sowie non- und para-verbalen Mitteln stellen Menschen konversationelle Ordnung in ihrer Interaktion mit anderen Menschen her? Wie wird beispielsweise ein Anruf an einer Nothilfeorganisation zu einem sozialwirksamen und handlungsfolgenden Anruf? Und wie gestaltet sich eine konversationsanalytische, interpretativ-valide Auswertung von registrierend konversierten Daten eigentlich praktisch gesehen?

In diesem Seminar wollen wir uns einer den sozialen Alltag verstehenden Analyse von zwischen-menschlichen Interaktionsdaten aus einer konversationsanalytischen Perspektive widmen. Grundlegende Prämissen werden hierbei erstens sein, dass wir uns ausschließlich mit authentischen Daten beschäftigen; zweitens, dass wir bei dieser Auswertung von einer Ordnungsprämisse ausgehen, d.h. alle (auditiv und/oder visuell) wahrgenommene Phänomene werden als potenziell, situativ Teilnehmer*innen relevante Zeichen behandelt und drittens, dass geäußerte Aussagen in ihrem tatsächlichen, zeitlichen Äußerungsverlauf als aufeinander aufbauend und in-einander verschachtelt verstanden und interpretiert werden. Diese methodisch-methodologischen Prinzipien der Authentizität, der Geordnetheit und der Sequenzialität (u. a.) zwischen-menschlicher Interaktionsdaten wollen wir textorientiert verstehen, diskutieren und anhand der gemeinsamen Analyse von Transkriptbeispielen praktisch erfahren.

Literaturangaben

Zum vorbereitenden Lesen wird empfohlen: Bergmann, Jörg (2001), Das Konzept der Konversationsanalyse. In: Brinker, Klaus (Hrsg.), Text- und Gesprächslinguistik. Ein internationales Handbuch zeitgenössischer Forschung. Berlin/New York: de Gruyter, 919-927.