Haben wir einen Grund dafür, an Gott zu glauben, auch wenn wir von jeder Form vermeintlich übernatürlicher Evidenz, beispielsweise Offenbarung, völlig absehen? Das ist die Grundfrage der Disziplin, die traditionell "natürliche Religion" genannt wird. Es ist auch die Frage, die im Mittelpunkt von David Humes Dialogen über natürliche Religion steht, die 1779 zum ersten Mal erschienen. Drei Charaktere treffen aufeinander und führen ein lebhaftes Streitgespräch: Demea glaubt, dass die Existenz Gottes sich auch unabhängig von der Erfahrung begründen lasse; Cleanthes sucht die Evidenz für eine Form der Religion in der Beschaffenheit der Welt, die auf einen Plan und Schöpfer schließen lasse; Philo schließlich ist der Skeptiker, der die Argumente beider gründlich widerlegt. Aus dieser trialogischen Struktur ist ein Meisterwerk entstanden, das auch literarisch zu den eindrucksvollsten Texten der Philosophie gehört. Hume hat an den Dialogen lange Zeit gefeilt, doch obwohl er das Manuskript druckfertig hinterließ, wurde es nicht zu Lebzeiten veröffentlicht. Dafür gibt es einen guten Grund: Es ist nicht schwer, hinter der Maske des sehr überzeugend dargestellten Philo Hume selbst zu erkennen, und das Resultat der Dialoge ist die nahezu vollkommene Zerstörung der natürlichen Religion. Im Seminar werden wir die Argumente des Streitgesprächs nachvollziehen und der Frage nachgehen, was bleibt.
Textgrundlage ist die Ausgabe aus der Reihe Oxford World Classics: David Hume, Dialogues Concerning Natural Religion and the Natural History of Religion. Hrsg. J.C.A. Gaskin, Oxford 2008. Eine günstige deutsche Übersetzung ist bei Reclam erschienen: David Hume, Dialoge über die natürliche Religion, Stuttgart 1981. Zwei sehr gute Bücher zur Einführung sind: D. O'Connor, Hume on Religion, London 2001 und J.C.A. Gaskin, Hume's Philosophy of Religion. 2. Auflage, London 1988.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Do | 8:30-10:00 | T8-200 | 08.10.2012-01.02.2013
nicht am: 27.12.12 / 03.01.13 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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26-GL_ETH Grundlagen Ethik | Seminar 1 | Studienleistung
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Seminar 2 | Studienleistung
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26-HM_PP1_NE Hauptmodul PP1: Normative Ethik | Seminar 1 | Studienleistung
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Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
26-HM_TP7_RP Hauptmodul TP7: Religionsphilosophie | Seminar 1 | Studienleistung
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Seminar 2 | Studienleistung
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Philosophie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | N7 HM GP GP; N11 REL-TH; N5 HM PP MOR; N8 HM SB PGESCH | 3. 4. 5. 6. | 2/4 | ||
Philosophie (Gym/Ge als zweites U-Fach) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | N7 HM GP GP; N11 REL-TH; N5 HM PP MOR; N8 HM SB PGESCH | 1. 2. 3. | 2/4 | |||
Philosophie (Gym/Ge fortgesetzt) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | N7 HM GP GP; N8 HM SB PGESCH | 1. 2. 3. | 2 | unbenotet | ||
Philosophie (HR) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | N11 REL-TH; N5 HM PP MOR | 1. 2. 3. | 2/4 |
Voraussetzung für die Vergabe von 4 Leistungspunkten (Bachelor Einschreibung bis SoSe 11 und Master of Education) ist die regelmäßige und aktive Teilnahme an der Veranstaltung sowie das erfolgreiche Erbringen der benoteten Einzelleistung. Die aktive Teilnahme umfasst das Erbringen schriftlicher oder mündlicher Beiträge im Umfang von maximal 1200 Wörtern. Die benotete Einzelleistung besteht aus einer Hausarbeit im Umfang von etwa 2000 Wörtern, die im Anschluss an die Veranstaltung geschrieben wird.