Das Seminar geht der Frage nach, welchen Beitrag das Werk Ludwig Wittgensteins (1889-1951) zur philosophischen Ethik leistet. Das scheint eine abwegige Frage zu sein: Wittgenstein ist als der Philosoph berühmt und berüchtigt, der die Ethik als philosophische Disziplin für unmöglich erklärt hat. Sie fällt im Tractatus Logico-Philosophicus von 1922 unter das Verdikt des letzten Satzes: »Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen«. In der Vorlesung über Ethik von 1929 zeigt sich ein differenzierteres, aber ganz ähnliches Bild. Im Spätwerk, das die Philosophie des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt hat, sagt Wittgenstein dagegen fast nichts mehr zu diesem Thema, was viele zu der Vermutung verleitet, dass sich Wittgensteins abweisende Haltung im Hinblick auf die Möglichkeit der Ethik bis zuletzt nicht geändert hat. Das aber wäre schwer nachvollziehbar: Eine solche Haltung scheint nicht nur schwer mit den gravierenden Veränderungen in Wittgensteins Sprachauffassung vereinbar zu sein, sondern auch nicht zu den wenigen Äußerungen zum Thema zu passen, die wir im Spätwerk und anderen Quellen finden. Im Seminar werden wir zunächst versuchen, die Kritik im Frühwerk zu verstehen, um uns dann auf die Suche nach Spuren einer veränderten Auffassung der Ethik im Spätwerk zu machen – und ich glaube nicht nur, dass wir fündig werden, sondern auch, dass es sich lohnt, diesen Spuren nachzugehen.
Termine. Achtung: Das Seminar findet freitags, an vier Terminen im Semester, jeweils von 12-19 Uhr statt. Es gibt eine Vorbesprechung am 12.10.; die Seminartermine sind: 9.11.; 7.12.; 11.1.; 1.2.
An diesem Seminar kann nur eine begrenzte Anzahl von 30 Studierenden teilnehmen. Zur Anmeldung tragen Sie die Veranstaltung in Ihren Stundenplan ein, die Platzvergabe erfolgt in der ersten Sitzung der Veranstaltung durch den Dozierenden. Benötigen Sie für Ihren Studienabschluss einen Platz in exakt dieser Veranstaltung (Härtefallregelung), melden Sie sich bitte bei Herrn Harnisch, T8-225.
Die Texte werden zu Beginn des Semesters in einem Reader zur Verfügung gestellt.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
---|---|---|---|
26-HM_PP1_NE Hauptmodul PP1: Normative Ethik | Seminar 1 | Studienleistung
|
Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
|
Studieninformation | |
26-HM_PP2_ME Hauptmodul PP2: Metaethik | Seminar 1 | Studienleistung
|
Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
|
Studieninformation | |
26-HM_TP4_SP Hauptmodul TP4: Sprachphilosophie | Seminar 1 | Studienleistung
|
Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
|
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Philosophie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | N5 HM PP MOR; N6 HM TP SPR | Wahlpflicht | 3. 4. 5. 6. | 2 | unbenotet |
Philosophie (Gym/Ge als zweites U-Fach) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | N5 HM PP MOR; N6 HM TP SPR | Wahlpflicht | 1. 2. | 2 | unbenotet | |
Philosophie (Gym/Ge fortgesetzt) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | N6 HM TP SPR | Wahlpflicht | 1. 2. | 2 | unbenotet | |
Philosophie (HR) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | N5 HM PP MOR | Wahlpflicht | 1. 2. | 2 | unbenotet |
Voraussetzung für die Vergabe von 2 Leistungspunkten (Bachelor Einschreibung bis SoSe 11 und Master of Education) ist die regelmäßige und aktive Teilnahme sowie das Erbringen des schriftlichen oder mündlichen Beitrags im Umfang von maximal 1200 Wörtern für das Modulportfolio, auf dem die unbenotete Moduleinzelleistung beruht. Die Anforderungen für den Modulportfolio-Beitrag werden zu Veranstaltungsbeginn bekannt gegeben. Als Modulabschluss kann eine Hausarbeit geschrieben werden.