Im Zusammenhang mit der Umsetzung inklusiver Bildung in der Grundschule wird die besondere Bedeutung pädagogischer Diagnostik bzw. verstärkter diagnostischer Kompetenzen der dort tätigen Lehrkräfte hervorgehoben (vgl. KMK, 2011; Prengel, 2013), um den individuellen bzw. heterogenen Bedarfen der Schüler*innen hinreichend gerecht zu werden zu. Damit rückt die Frage in den Blick, was sich hinter den Begriffen der pädagogischen Diagnostik (vgl. Jürgens & Lissmann, 2015; Meyer & Jansen, 2016) bzw. der inklusiven Diagnostik (Schäfer & Rittmeyer, 2015; Simon & Simon 2013; Amrhein, 2016) eigentlich verbirgt bzw. wie sich diese von anderen Formen der Diagnostik unterscheidet. So sollen ausgehend von einer Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Diagnosetheorien im ersten Themenblock zunächst grundsätzliche Aspekte wie auch Herausforderungen pädagogischer Diagnostik in schulischen Arbeitsfeldern thematisiert werden. Vor dem Hintergrund vorliegender empirischer Befunde gilt zu klären, was diagnostische Kompetenzen (assessment literacy) bei Lehrkräften ausmachen (vgl. Praetorius & Südkamp, 2017) und wo mit Blick auf unterschiedliche Anforderungen an das Lehrkräftehandeln traditionelle besondere Problemfelder auszu-machen sind. Dies erfolgt unter der Zielsetzung ein an die zentralen Forderungen des Inklu-sionsdiskurses anschlussfähiges Verständnis von Diagnostik (Themenblock 2) im Sinnen einer Lernprozessdiagnostik, auch in Abgrenzung zu anderen Formen kategorial-selektiver oder sonderpädagogischer Diagnostik, herauszuarbeiten. Spezifisch wird es um die Unterscheidung verschiedener Ansätze formativen bzw. summativen Assessments (vgl. Schmid, 2020; Schulz et al. 2018) zu Erfassung der individuellen Lernentwicklung gehen.
Daran anknüpfend werden im dritten Themenblock unterschiedliche diagnostische Zugangsweisen (Beobachtung, Gespräche, Testverfahren, Analyse von Lernprodukten etc.) in den Blick genommen und erprobt. Dies wird sowohl unter einer fachdidaktisch orientierten wie auch entwicklungsbezogenen Perspektiven geschehen. Hierin soll bewusst die Nähe diagnostischen zu didaktischen Handelns im Unterricht aufgezeigt werden, aber auch Konzepte und Methoden der Förderplanung (vgl. Popp et al. 2017) gemeinsame erschlossen werden.
Insgesamt soll es in diesem Seminar somit um den Erwerb erster diagnostischer Kompetenzen für die Arbeit in der (inklusiven) Grundschule sowie eine Entwicklung einer kritisch-reflexiven Haltung hinsichtlich diagnostischer Tätigkeiten im Rahmen dieses zukünftigen Arbeitsfeldes gehen.
In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/erziehungswissenschaft/studium-und-lehre/einrichtungen/bie/faq-stundenplan/
Empfehlungen zu grundlegender sowie weiterführender Literatur zu den Seminarinhalten finden Sie im LernraumPlus der Veranstaltung.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mi | 14-16 | C0-269 | 06.04.-13.07.2022 |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-BiWi-BPSt-ISP Berufsfeldbezogene Praxisstudie Diagnostik und Förderung | E1: Grundlagen der Lern- und Leistungsdiagnostik | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BiWi11 Berufsfeldbezogene Praxisstudie Diagnostik und Förderung | E1: Grundlagen der Lern- und Leistungsdiagnostik | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BiWi11-G Diagnostik und Förderung | E1: Grundlagen der Lern- und Leistungsdiagnostik | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BiWi4 Diagnostik und Förderung | E1: Grundlagen der Lern- und Leistungsdiagnostik | Studienleistung
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Studieninformation |
25-BiWi4_a Diagnostik und Förderung | E1: Grundlagen der Lern- und Leistungsdiagnostik | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Um die beschriebenen Kompetenzziele zu erreichen und den geforderten „workload“ des Seminars von 3 LPs (90h) zu erfüllen, ist eine regelmäßige Teilnahme an den gemeinsamen Präsenzsitzungen sowie die daran anknüpfende Bearbeitung des bereitgestellte digitale Lernangebotes im LernraumPlus notwendig. Inhaltliche Impulse sowie materialorientierte Arbeitsphasen in der Präsenzveranstaltungen ergänzen sich dabei mit der Arbeit an Materialien und Aufgaben im LernraumPlus.
Nachweislich und dahingehend verbindlich sind folgende Seminaraufgaben im Kontext der Studienleistung von ihnen zu erbringen:
Bearbeitung der Aufgabe „Diagnosetheorien“.
Gestaltung einer Lernlandkarte (ggf. als Gruppenarbeit) als Methode lernprozessbegleitender Diagnostik.
Beschreibung einer fachdidaktisch „guten“ Lernaufgabe und Kriterien geleitete Analyse unter diagnostischer Perspektive. Bearbeitung der Kriterienmatrix und hochladen der fertigen Aufgabe im LernraumPlus
Inhaltliche Auseinandersetzung mit einem standardisierten (oder informellen) Diagnoseinstrument und Anfertigung eines Tutorials zur Durchführung des Instruments.