Macht – Migration – Kritik – Antidiskriminierung
In diesem Seminar soll eine einführende Auseinandersetzung mit postkolonialen Theorien stattfinden. Die Postcolonial Studies sind ein Bereich kritischer Wissenschaften, in denen es um eine umfassende herrschaftskritische Auseinandersetzung mit der Geschichte und Gegenwart des Kolonialismus und seinen Auswirkungen auf Gesellschaften und Identitäten geht. Zentral ist dabei die Sichtweise, dass vor allem auch die europäischen bzw. westlichen Gesellschaften und das dominante Selbstverständnis der jeweiligen Mehrheitsbevölkerungen durch koloniale Diskurse bis in die Gegenwart geprägt sind.
Im deutschsprachigen Raum lässt sich der vorherrschende Diskurs um Migration und Integration vor diesem Hintergrund rassismus- und gesellschaftskritisch betrachten. Die mehrheitsdeutschen Selbstbilder und die gleichsam transportierten Bilder von MigrantInnen etwa schließen aus Sicht der postkolonialen Kritik an macht- und gewaltvolle Diskurse an, die mit der Kolonialgeschichte untrennbar verbunden sind. Daraus resultieren Vorstellungen und Praktiken, die im Alltagsleben sowie innerhalb von Bildungsinstitutionen zu permanenten Ein- und Ausschlüssen von Menschen führen.
Eine kritische (Migrations-) Pädagogik kann an die Sichtweise postkolonialer Theorien gewinnbringend anschließen, um Konzepte von Antidiskriminierung und Empowerment aber auch (selbst-) kritische Auseinandersetzungen mit Mehrheitsidentitäten zu erarbeiten. Auf diese Weise könnte Pädagogik einen Beitrag zur kritischen Thematisierung fragwürdiger gesellschaftlicher Verhältnisse leisten.
Im Seminar sollen einführende Texte, Originaltexte und pädagogische Rezeptionen zu postkolonialen Theorien gelesen und diskutiert werden. Es werden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt.
Master of Arts: Voraussetzung ist die Zulassung zum Master of Arts Erziehungswissenschaft
Im Seminar sollen einführende Texte, Originaltexte und pädagogische Rezeptionen zu postkolonialen Theorien gelesen und diskutiert werden. Es werden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt.
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Wollrad, Eske (2005): Weißsein im Widerspruch. Feministische Perspektiven auf Rassismus, Kultur und Religion. Königstein, Taunus.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Di | 14-16 | U2-135 | 03.04.-03.07.2012 | |
one-time | Fr | 14-18 | C01-148 | 06.07.2012 |
Module | Course | Requirements | |
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25-MEW12 Kulturarbeit | E1: Theoretische, systematische und empirische Zugänge zur Kultur | Study requirement
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Student information |
25-MEW12_wp Kulturarbeit | E1: Theoretische, systematische und empirische Zugänge zu Kultur | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Erziehungswissenschaft / Master | (Enrollment until SoSe 2011) | ME 15.1 | 4 | aktive Teilnahme | |||
Erziehungswissenschaft / Master | (Enrollment until SoSe 2011) | ME 16.1 | 4 | aktive Teilnahme | |||
Gender Studies / Master | (Enrollment until SoSe 2013) | Hauptmodul 1; Hauptmodul 1.2 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | |||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Enrollment until SoSe 2008) | H.1.2; H.2.5; H.2.6; H.3.1 | scheinfähig | ||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Enrollment until SoSe 2008) | G.2.2; G.4.5; G.4.6 | scheinfähig |