301133 Einführung in die Regulierungssoziologie (S) (WiSe 2021/2022)

War Regulierung bis vor wenigen Jahren noch ein enges Spezialgebiet der rechts- und politikwissenschaftlichen Forschung, kann in den letzten Jahren eine Verbreitung dieses Typs gesellschaftlicher Steuerung beobachtet werden, die in der Literatur mit ‚regulativer Staat’ und ‚regulative Gesellschaft’ markiert wird und auch zu einer belebten, interdisziplinären Auseinandersetzung über Regulierung geführt hat. Die Soziologie hat dabei wesentliche direkte (z.B., das Konzept der Risikogesellschaft als Regulierungsgessellschaft (Ulrich Beck)) und indirekte Beiträge (durch eine Theorie funktionaler Differenzierung, Steuerungstheorie (Julia Black)) beigesteuert. Diese Ausweitung der Anwendung, die institutionelle Umstellung von Wohlfahrtsstaat auf Regulierungsstaat und ihre Folgen werden in der Diskussion des Regulierungsbegriffs reflektiert und soziologisch eingeordnet.

In diesem Seminar werden einführende Texte zur Regulierung aus verschiedenen theoretischen und disziplinären Richtungen ebenso wie Fallstudien gelesen, die Studierende in die Lage versetzen, Regulierung als soziologisches Problem zu erkennen und in seiner Funktion und Folgen einzuschätzen.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

keine

Literaturangaben

Black, J., 2002, ‘‘Critical Reflections on Regulation’’, London (CARR Discussion Paper 4).
Beck, U., 1986 "Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne". Frankfurt /M.: Suhrkamp