Der Begriff „globale Gerechtigkeit“ signalisiert eine radikale Änderung in unserem moralischen Diskurs. Bis vor drei Jahrzehnten galten die Bereiche der internationalen Beziehungen als vom Bereich der Gerechtigkeit getrennt. Dieser konzentrierte sich auf die Auswirkung innerstaatlicher Institutionen auf die Bürger eines Staates, während jener die Beziehungen zwischen Staaten zum Gegenstand hatte. Im Zuge einer sich beschleunigenden Globalisierung sind wir mit weltumgreifenden Problemen konfrontiert. Ob es sich um Armut, Überbevölkerung, Agrarsubventionen und ihrer Folgen, Privatisierung von Bodenschätzen oder Umgang mit der Umwelt handelt, gehen uns die Probleme unabhängig von unserem Wohnort an, weil sie unser Leben direkt oder indirekt beeinflussen oder weil wir uns moralisch betroffen wissen. Damit kommt die Idee einer geteilten Verantwortung gegenüber innerstaatlichen und internationalen Institutionen auf, insofern diese an der Verursachung der Probleme beteiligt sind.
Im Seminar werden allgemeine Aspekte der globalen Gerechtigkeit behandelt. Es wird gefragt, ob, in welchen Bereichen und aufgrund welcher Prinzipien die Domäne der Gerechtigkeit zu erweitern ist; welche Art von Gütern, wenn überhaupt, und in welchem Grad verteilt werden sollen. Anhand verschiedener Ansätze wird untersucht, ob es mit dem Gegenstand globaler Gerechtigkeit um Distribution von Ressourcen, Rechten oder Chancen oder um korrektive Gerechtigkeit sowie Kompensationen für verursachtes Unrecht geht. Wir werden uns fragen müssen, wer in Bezug auf globale Gerechtigkeit in der Verantwortung steht, an welchen Kriterien sich Verantwortung zuschreiben lässt und welche Pflichten mit dieser Verantwortung verbunden sind.
Diese Veranstaltung kann als Graduierten-Seminar im Rahmen des fachwissenschaftlichen Masterstudiengangs Philosophie angerechnet werden. Für alle Studierenden, die regulär im fachw. Master Philosophie eingeschrieben sind, gilt keine Teilnehmerbegrenzung.
An diesem Seminar können insgesamt maximal 10 Bachelor- und Master of Education-Studierende teilnehmen. Bachelor-Studierende der Philosophie oder andere Studierende können nur teilnehmen, wenn sie das Anmeldeverfahren durchlaufen und eine Zusage bekommen haben. Zur Anmeldung senden Sie bitte der Assistentin von Frau Zanetti, Anneke Streit, bis zum 31.08.2011 eine E-Mail mit Angabe Ihres Namens, des Fachsemesters in dem Sie sein werden und mit einer Begründung, warum Sie an diesem Seminar teilnehmen wollen. Sie erhalten rechtzeitig Bescheid, ob Sie an der Veranstaltung teilnehmen dürfen.
Ein Reader wir zu Anfang des Semesters bereitgestellt.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Frauenstudien | (Enrollment until SoSe 2015) | Schwerpunkt II | |||||
Philosophie / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | N5 HM PP MOR; N5 HM PP PR | 2 | |||
Philosophie / Master | (Enrollment until SoSe 2012) | WM PRAKT | 3 | ||||
Philosophie (Gym/Ge als zweites U-Fach) / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | N5 HM PP MOR; N5 HM PP PR | 2 | ||||
Philosophie (HR) / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | N5 HM PP MOR; N5 HM PP PR | 2 | ||||
Politikwissenschaft / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2009) | 3.4a; 3.4b |
Die Voraussetzungen für die Vergabe von 3 Leistungspunkten im fachwissenschaftlichen Master werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.
Voraussetzung für die Vergabe von 2 Leistungspunkten (Bachelor Einschreibung bis SoSe 11 und Master of Education) ist die regelmäßige und aktive Teilnahme sowie das Erbringen des schriftlichen oder mündlichen Beitrags im Umfang von maximal 1200 Wörtern für das Modulportfolio, auf dem die unbenotete Moduleinzelleistung beruht. Die Anforderungen für den Modulportfolio-Beitrag werden zu Veranstaltungsbeginn bekannt gegeben. Achtung: Beachten Sie die Regelungen zur Anmeldung!