220069 Die Historisierung von kollektiven Subjekten als wissenschaftliche, politische und gesellschaftliche Herausforderung (S) (SoSe 2021)

Historiker und Historikerinnen operieren ständig mit kollektiven Subjekten. Ob die „Römer“, die „Deutschen“, die „Subalternen“ oder die „Flüchtlinge“ – historische Kollektive sind ein zentrales Element geschichtswissenschaftlicher Forschung und historischer Darstellungen, sei es als Akteur*innen der Vergangenheit oder als Untersuchungsobjekte.
Das Seminar hinterfragt die heuristischen Kategorien, mit denen historische Kollektive in den letzten Jahrzehnten beschrieben worden sind (bspw. imagined communities, nationale bzw. kollektive Identität, Zugehörigkeit, indigenous people, race, Wir, etc.). Anhand welcher Kriterien identifizieren Historiker und Historikerinnen Kollektive und schreiben ihnen historische Kontinuität zu? Welche politischen und gesellschaftlichen Wirkungen bringen die (Re)Konstruktionen historischer Kollektive jeweils mit sich?

Die Lehrveranstaltung setzt sich aus zwei Seminaren zusammen (Masterseminar und Historische Kontextualisierung), die aufeinander aufbauen:

Im Masterseminar (220069), jeweils dienstags von 12 bis 14 Uhr, wird anhand einschlägiger Sekundär- und Primärliteratur der Frage nachgegangen, wie historisch arbeitende Wissenschaftler*innen Kollektive (re)konstruieren und problematisieren.

In der Historischen Kontextualisierung (220070), jeweils dienstags von 14 bis 16 Uhr, werden daran anschließend die unterschiedlichen heuristischen Kategorien herausgearbeitet, mit denen kollektive Subjekte in ihrem historischen Bestehen erfasst werden.
Für Studierende, die eines der Mastermodule absolvieren wollen, ist der Besuch beider Seminare empfohlen (siehe dazu die „Fachzuordnungen“).

Requirements for participation, required level

Keine Vorkenntnisse erforderlich