Moralische Realisten sind der Ansicht, dass wir moralische Überzeugungen haben, deren Wahrheit oder Falschheit nicht durch unsere Präferenzen, Überzeugungen oder emotiven Einstellungen festgelegt werden, sondern von objektiven moralischen Tatsachen. Diese metaethische Position muss sich von jeher die epistemische Frage gefallen lassen, wie sich unter diesen Umständen unsere moralischen Überzeugungen rechtfertigen lassen sollen, und der Position skeptisch gesonnene Philosophen haben von jeher versucht, vermittels von erkenntnistheoretischen Überlegungen den Moralischen Realismus als verfehlt zu erweisen.
Eine gegenwärtig intensiv diskutierte Argumentationsstrategie stützt sich auf evolutionary debunking arguments. Argumente dieser Art sollen den epistemischen Status unserer moralischen Überzeugungen mithilfe evolutionstheoretischer Überlegungen untergraben. Die Grundidee ist, dass wir gute Gründe haben, anzunehmen, dass die mentalen Mechanismen, die zu unseren Werturteilen führen, zur inklusiven Fitness unserer Art beigetragen haben. Wenn das so ist, scheint der Zweck dieser Mechanismen jedoch das Erhöhen von Überlebens- und Reproduktionschancen zu sein. Dieses Ziel würden diese Mechanismen auch erreichen, wenn unsere moralische Realität komplett anders wäre. Die Konsequenz ist, dass wir skeptisch gegenüber unseren moralischen Urteilen bleiben sollten, da sie möglicherweise zwar evolutionär nützlich doch falsch sind.
In diesem Seminar wollen wir uns anschauen, wie viel an diesem Argument dran ist. Zuerst betrachten wir klassische Darstellungen des moralischen Realismus, bevor wir uns im zweiten Teil Vertreter des evolutionary debunking anschauen. Der letzte Teil des Seminars beschäftigt sich mit zeitgenössischen Antworten von moralischen Realisten auf evolutionary debunking.
Zur Einführung:
• Sayre-McCord, Geoff, "Moral Realism", The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Fall 2017 Edition), Edward N. Zalta (ed.), URL = <https://plato.stanford.edu/archives/fall2017/entries/moral-realism/>.
• FitzPatrick, William, "Morality and Evolutionary Biology", The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Spring 2016 Edition), Edward N. Zalta (ed.), URL = <https://plato.stanford.edu/archives/spr2016/entries/morality-biology/>
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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26-GL_PDG Grundlagen Philosophie des Geistes | Seminar 1 | Study requirement
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Seminar 2 | Study requirement
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26-HM_PP2_ME Hauptmodul PP2: Metaethik | Seminar 1 | Study requirement
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Seminar 2 | Study requirement
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26-HM_TP5_ET Hauptmodul TP5: Erkenntnistheorie | Seminar 1 | Study requirement
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Seminar 2 | Study requirement
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26-HM_TP6_PG Hauptmodul TP6: Philosophie des Geistes | Seminar 1 | Study requirement
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Seminar 2 | Study requirement
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The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
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