Dieser Kurs dient der praktischen Einübung des Verständnisses und der Interpretation philosophischer Texte. Da die analytische Philosophie bekannt für eine bestimmte philosophische Herangehensweise ist, werden wir uns auch reflexiv mit dieser Tradition auseinandersetzen. Die inhaltliche Fragestellung anhand derer wir Textverständnis üben werden, ist somit: Was ist analytische Philosophie? Wie auch immer die Antwort ausfallen mag, sie ist abhängig davon, was analytische Philosophie war. Was sie war, werden wir uns durch eine intensive Auseinandersetzung mit zwei klassischen Aufsätzen erarbeiten. Dabei konzentrieren wir uns auf einen ganz bestimmten Aspekt der analytischen Philosophie, nämlich ihr Verhältnis zu Metaphysik und den Einzelwissenschaften. Wir beginnen mit Rudolf Carnaps „Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache“ (1931). Es gibt viele weitere Texte klassischer Autoren aus den Anfängen der analytischen Tradition, die es wert wären, gelesen zu werden, beispielsweise Texte von Moore, Frege, Russell, oder Wittgenstein. Um aber dem Ziel näher zu kommen, zu verstehen, was analytische Philosophie heute bedeuten kann (insbesondere in Bezug auf Begriffsanalyse und ihr Verhältnis zu metaphysischen Fragen und wissenschaftlichen Theorien), wollen wir uns nach Carnap zwei Autoren zuwenden, die beide jeweils für eine bestimmte Neuausrichtung innerhalb der analytischen Philosophie stehen: Willard V. O. Quine und Peter F. Strawson. Nachdem wir uns intensiv mit Quines berühmten Text „Two Dogmas of Empiricism“ (1951) befasst haben, werden wir uns dem kurzen Buch von Strawson „Analyses and Metaphysics“ (1992) zuwenden. Die Tradition der analytischen Philosophie rekapitulierend, erklärt Strawson in dieser Einführung nicht nur inhaltlich und anschaulich, was Begriffsanalyse heute noch sein kann, sondern führt analytisches Philosophieren durch seinen Stil exemplarisch vor und diskutiert ausgewählte zentrale Themen der Philosophie. Wir werden Teile des Buches gemeinsam lesen und einzelne Begriffe schwerpunktartig herausgreifen.
Es sind keine Vorkenntnisse notwendig.
An diesem Seminar kann nur eine begrenzte Anzahl von 18 Studierenden teilnehmen. Bitte tragen Sie sich zur Anmeldung unter Angabe einer gültigen E-Mail-Adresse in die in T8-201 ausliegende Teilnehmerliste (ab 20. Juli 2009) ein.
Ein Reader mit allen Texten wird zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt.
Als Einführung vorab siehe:
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Fr | 10-12 | T8-222 | 16.10.2009-05.02.2010 | und 1 SWS n. V. |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Philosophie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | N1 SQ I | 4 | |||
Philosophie (Gym/Ge als zweites U-Fach) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | N1 SQ I | 4 | ||||
Philosophie (HR) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | N1 SQ I | 4 |
Voraussetzung für die Vergabe von 4 Leistungspunkten (BA- und MA ed.-Studiengang) ist die regelmäßige und aktive Teilnahme sowie das erfolgreiche Erbringen einer benoteten Einzelleistung. Die benotete Einzelleistung wird durch ein Portfolio aus zwei bis drei kürzeren eigenen Texten erbracht, die mit dem Leiter des Kurses individuell und detailliert besprochen werden. Anzahl und ungefähre Länge der geforderten Texte werden zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.