220076 Lektüreübung: Lateinische Inschriften (S) (SoSe 2018)

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Inschriften stellen (neben den dokumentarischen Papyri) die einzigen authentischen, d.h. nicht durch einen komplizierten Überlieferungsprozeß hindurch beeinflussten schriftlichen Zeugnisse aus der Antike dar. Sie sind aber in vielen Fällen mehr als das, nämlich Monumente, die einst nicht nur als Texte, sondern auch durch ihre Gestaltung, ihren Kontext und ihren Aufstellungsort wirken sollten; das gilt etwa für die Bauinschriften auf der Trjanssäule oder dem Konstantinsbogen. Von vielen Phänomenen und Ereignissen haben wir ausschließlich durch Inschriften Kenntnis; das betrifft besonders das ‚private’ Leben, die Religion, die Wirtschaft und die Administration des Römischen Reiches. So kennen wir z.B. die vollständige Titulatur des römischen Kaisers nur aus Inschriften (und verkürzt aus Münzlegenden, die auch Inschriften sind). Die weitaus meisten Römer, die in der Kaiserzeit irgendeine öffentliche Funktion hatten, kennen wir nur aus solchen Monumenten (vgl. die jüngst abgeschlossene „Prosopographia Imperii Romani“). Heute sind weit mehr als 300 000 lateinische Inschriften aus der Antike bekannt. Etwa zweitausend Neufunde und neue Lesungen bereits bekannter Inschriften bereichern jedes Jahr den Bestand.
Die Mitte des 19. Jhs. initiierte, auf genaue Dokumentation und Vollständigkeit zielende Sammlung der lateinischen Inschriften, das „Corpus Inscriptionum Latinarum“, war unter der Ägide von Theodor Mommsen (1817–1903) ein Markstein auf dem Weg zu wissenschaftlichen Erforschung der antiken Geschichte.
Wir werden in der Übung Inschriften aus den meisten Kategorien lesen, von sehr einfachen Grab- und Weihinschriften bis hin zu repräsentativen Texten, die für sich stehen und hermeneutisch, nicht nur seriell interpretiert werden können. Zu letzteren gehört die „Königin der Inschriften“, das sog. Monumentum Ancyranum mit dem Tatenbericht (Res Gestae) des Augustus.
Die Lektüre ist auch für Studierende der Lateinischen Philologie von hohem Interesse, denn Inschriften spielen inzwischen auch im Lateinunterricht eine wichtige Rolle. Überdies können besonders für Latinisten interessante Texte gelesen werden, z.B. über die Laufbahn und Stiftung des Jüngeren Plinius (ILS 2927).

Gelesen werden lateinische Texte, überwiegend aus der umfassenden und praktischen Auswahlsammlung von Dessau (s.u.). Diese wird im Lernraum zur Verfügung gestellt. Ferner sollten zur Hand sein: eine systematische lateinische Grammatik (z.B. Rubenbauer/Hofmann/Heine) sowie ein wissenschaftliches lateinisches Wörterbuch (Georges; Oxford Latin Dictionary).

Requirements for participation, required level

Erwartet werden brauchbare Lateinkenntnisse auf dem Niveau eines Latinum.

Bibliography

Gute kürzere Einführungen: Werner Eck, Lateinische Epigraphik, in: Fritz Graf (Hg.), Einleitung in die Lateinische Philologie, Stuttgart/Leipzig 1997. 92-111; Leonhard Schumacher, Römische Inschriften. Latei¬nisch/Deutsch, Stuttgart (Reclam) 1988, 7-37; Ernst Meyer, Einführung in die lateinische Epigraphik, Darmstadt 1973; Manfred G. Schmidt, Einführung in die lateinische Epigraphik, Darmstadt 2004. Ausführlicher: Alison E. Cooley, The Cambridge Manual of Latin Epigraphy, Cambridge 2012.
Auswahlsammlungen: Hermann Dessau, Inscriptiones Latinae Selectae (ILS). 3 Bände in 5, Berlin 1892–1916 (einsprachig, mit kurzem Kommentar); Schumacher, Römische Inschriften (s.o.; mit Übersetzung und kurzen Erläuterungen); Gerold Walser, Römische Inschrift-Kunst, Stuttgart 2. Auf. 1993 (mit sehr guten Photos der Inschriften!); Glücklich ist dieser Ort! 1000 Graffiti aus Pompeji. Ausgew., übers. und hgg. von Vincent Hunink, Stuttgart (Reclam) 2011.

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Zu erbringen sind zwei bis drei Studienleistungen, etwa: Vorbereitung und Leitung der gemeinsamen Erarbeitung eines Textes; Referat eines wiss. Aufsatzes; informierendes Kurzreferat.
In jedem Fall werden regelmäßige Teilnahme und häusliche Vorbereitung der Übersetzung erwartet.

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