Eine neue Semantik prägt seit einigen Jahren die Diskussionen um die Gestaltung des Sozialen: Die Parolen lauten "Selbsthilfe statt Unterstützung", "Eigenverantwortung statt Solidarität" oder "Bürgerge-sellschaft statt Wohlfahrtsstaat". Dem Umgestaltungsprozess der Hilfen zum Lebensunterhalt ("Sozialhilfe"), der Unterstützung in Fällen von Erwerbslosigkeit ("Arbeitslosenhilfe") oder innerhalb des So-zialversicherungssystems scheint eine gemeinsame Logik inhärent: Ziel ist die Aktivierung subjektiver Selbstsorgefähigkeiten einzelner Gesellschaftsmitglieder ("Selbstunternehmertum"). Gleichzeitig werden gemeinschaftliche Sozialkontrollstrukturen durch die Implementierung "Kriminalpräventiver Räte", die Förderung des "Bürgerschaftlichen Engagements" oder den Aufbau einer "Präventiven Gemein-wesenarbeit" gestärkt. Professionelle Soziale Arbeit, die seit jeher als aktivierende Instanz ("Hilfe zur Selbsthilfe") beschrieben wurde, findet sich in dieser Ambivalenz von Subjektivierung und Moralisierung wieder. Die Frage, welche Rolle sie dabei einnimmt, sich zuschreibt und welche ihr zugeschrieben wird, steht im Mittelpunkt des Seminars und wird auf Basis aktueller Theoriebeiträge und politischer Programmpapiere untersucht.
Dahme, Heinz-Jürgen/ Otto, Hans-Uwe/ Trube, Achim/ Wohlfahrt, Norbert (Hg.): Soziale Arbeit für den aktivierenden Staat, Opladen 2003.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Frauenstudien | (Enrollment until SoSe 2015) | Wahl | |||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Enrollment until SoSe 2008) | H.2.2 | scheinfähig |