000009 Der Philipperbrief (V) (SoSe 2003)

Der Brief des Paulus an die Philipper bietet die Vorteile, relativ kurz zu sein, wichtige Texte (wie den Hymnus von Phil 2,6-11) zu enthalten und die zentralen Themen der paulinischen Theologie zu behandeln:

• Die Kreuzestheologie
• Die Gerechtigkeit Gottes
• Die Grundzüge der christlichen Ethik
• Tod und Auferstehung
• Die pharisäische Vergangenheit und die Berufung des Paulus
• Das Verhältnis des Apostels zu seinen Mitarbeitern und zu den Gemeinden

Darüber hinaus hat die Rezeptionsgeschichte eine grosse theologische Bedeutung. Der Brief ist kommentiert worden von Thomas von Aquin, Erasmus, Martin Luther, Huldrych Zwingli, Philipp Melanchthon, Jean Calvin und, im 20. Jahrhundert, von Karl Barth.
Die Vorlesung verfolgt zwei Ziele:

• Zum einen möchten wir die Theologie des Paulus anhand eines ganzen Briefes verstehen. Deshalb werden wir den Text lesen, um die literarische Einheit, den argumentativen Gedankengang und die theologische Botschaft des Briefes zu begreifen.
• Zum anderen möchten wir bedeutende Auslegungstraditionen des Mittelalters, der Reformation und der Theologie des 20. Jahrhunderts entdecken. Dafür werden wir uns besonders mit den Interpretationen des paulinischen Denken auseinandersetzen, die von Martin Luther, Huldrych Zwingli, Jean Calvin und Karl Barth entfaltet worden sind.

Literaturangaben

Johannes CALVINS Auslegung der Heiligen Schrift in deutscher Übersetzung, Der Brief an die Philipper, Neukirchen s. d.
Karl BARTH, Erklärung des Philipperbriefes, Zürich 1928
Joachim GNILKA, Der Philipperbrief, HThKNT X/3, Freiburg 1968
Nikolaus WALTER, Der Brief an die Philipper, in: N. WALTER,
E. REINMUTH und P. LAMPE, Die Briefe an die Philipper, Thessalonicher und an Philemon, NTD 8/2, Göttingen 1998.