361016 Das Wort der Bibel und das innere Wort. - Zum Wortverständnis in der Theologie Luthers und der lutherischen Tradition (S) (SoSe 2003)

Kurzkommentar

Inhalt, Kommentar

Im Mittelpunkt der christlichen Botschaft steht die Offenbarung Gottes im Evangelium Christi. Es galt seit jeher das Wort Gottes zu tradieren und zu verbreiten. Als problematisch erwies sich dabei immer wieder das Verhältnis zwischen dem Wort in seiner äußeren, in der Bibel überlieferten Gestalt und seiner inneren, durch den Heiligen Geist entfalteten Wirkkraft. Droht eine zu starke Fixierung auf das äußere Wort in einen bloßen "Buchstaben-Glauben" zu verfallen, so besteht auf der anderen Seite die Gefahr der Schwärmerei. Gerade die reformatorische Lehre, die dem eigenen Verständnis nach eine Rückbesinnung auf das biblische Wort als Zentrum des Glaubens verkörperte, musste sich mit dieser Frage auseinandersetzen. Noch Martin Luther (1483-1546) war vertraut mit der seit jeher auf Innerlichkeit konzentrierten mystischen Tradition und der Gedanke einer unmittelbaren Wirkung des Heiligen Geistes war ihm nicht fremd. In der Folge verfestigte sich freilich bei einzelnen orthodoxen Theologen der Glaube an die Verbalinspiration der Heiligen Schrift, so dass das biblische Wort in seiner faktischen äußeren Gestalt als alleinige Quelle des Glaubens gelten musste. Im Gegensatz dazu entwickelten sich an den Rändern des Luthertums diverse geistliche Strömungen, die mal stärker, mal schwächer den Gedanken einer unmittelbaren Inspiration des Gläubigen vertraten. In einer permanenten Auseinandersetzung mit diesen Autoren ging es für die Orthodoxie um die Frage, ob einzelne dieser Lehren noch tolerierbar seien oder ob es sich schlicht um spiritualistische "Schwärmerei" handele.
Im Seminar sollen vor allem Texte aus jenen Grenzbereichen des Luthertums gelesen und diskutiert werden. Hilfreich wird es dabei sein, auf frühere Zeugen, etwa auf Paulus und einzelne Mystiker, zurückzugreifen, um die Herkunft der Idee nachvollziehen zu können. Wichtig wird dabei die auch heute noch aktuelle Frage werden, wie sehr die evangelische Hoffnungsbotschaft an das konkrete Schriftwort gebunden ist und wie viel Raum sie einer unmittelbaren Wirkung des Geistes gewährt.

Literaturangaben

Artikel zu den Autoren Johann Arndt (1555-1621), Jakob Böhme (1575-1624), Johann Gerhard (1582-1637) , Andreas Karlstadt (1486-1541), Thomas Müntzer (1490-1525), Caspar Schwenckfeld (1489-1561) sowie zu den Stichworten "Mystik", "Orthodoxie" und "Spiritualismus" in:
Theologische Realenzyklopädie, hrsg. von G. Krause u. G. Müller, Berlin [u.a.], 1977 ff.

Ein Reader mit den für das Seminar wichtigen Texten wird zu Beginn des Semesters zum Kauf angeboten

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Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Theologie
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