Martin Luther hat trotz seines grundlegenden theologischen Neuansatzes nie eine Dogmatik im strengen Sinne verfasst. Dieser Umstand erscheint nur auf den ersten Blick verwunderlich, entspricht er doch Luthers Denken und Situation: Auf den Notstand in der Kirche reagierend, war er in zahlreiche Disputationen verstrickt, musste auf immer neue Angriffe eingehen und zugleich dafür sorgen, dass die Reformation auch in der Breite fruchten konnte. Dies nämlich war sein Anliegen, der Lehre auch ihren Sitz im Leben zu geben, getragen von Herz und Verstand, damit sie sich nicht in akademischen Diskussionen verliere. Zur Aufklärung zahlreicher Landprediger, deren Ausbildung schlecht war, gab er den Großen Katechismus (1529) heraus, der einen systematischen Einblick in Sinn und Zusammenhänge der essentiellen christlichen Glaubensinhalte liefern sollte. Ebenso, gemäß dem von ihm propagierten allgemeinen Priestertum, sollten die Hausväter in die Grundsätze der christlichen Lehre eingeführt werden, um ihrem gesamten Hausstand eine angemessene Unterweisung bieten zu können. So wurde im selben Jahr auch der Kleine Katechismus in Druck gegeben und beide Texte avancierten zu den erfolgreichsten Schriften der Reformation. Bis heute hat der Kleine Katechismus seinen festen Platz in der Lutherischen Kirche, wenn auch mittlerweile primär als Lehrbuch für Heranwachsende.
Im Seminar sollen beide Schriften so gelesen und analysiert werden, dass ihre Systematik deutlich und ein Einblick in Luthers theologisches Denken möglich wird. Dazu sollen an zentralen Punkten weitere Textausschnitte, sowohl Luthers als auch anderer Theologen, vergleichend herangezogen werden. Die Frage nach Nutzen und Bedeutung dieser Texte in heutiger Zeit soll nicht ausgeklammert werden.
Primärtexte:
Martin Luther, Der Große Katechismus, Gütersloh, Gütersloher V.-H. 1998[2]
Martin Luther, Der Kleine Katechismus. Vorrede zum Kleinen Katechsimus, Hannover, Lutherisches Verlagshaus 2000
Einführende Literatur zu Luther:
Hanns Lilje, Martin Luther, Reinbeck bei Hamburg, Rowohlt TB 2000[6].
Bernhard Lohse, Martin Luther. Eine Einführung in sein Leben und Werk, München, Beck 1997[3]
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
---|---|---|---|---|---|
wöchentlich | Do | 12-14 | unveröffentlicht | 17.10.2002-13.02.2003 |
Verstecke vergangene Termine <<
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Ev. Religionslehre (SP) / Lehramt Primarstufe | B2; C2 | Wahlpflicht | GS und HS | ||||
Ev. Religionslehre (wU) / Diplom | Nebenfach | B2; C2 | Wahlpflicht | GS und HS | |||
Ev. Religionslehre (wU) / Lehramt Primarstufe | A5 | Wahlpflicht | GS und HS | ||||
Evangelische Theologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | ST Ic | Wahlpflicht | 3.0 | ||
Evangelische Theologie / Magister | Nebenfach | B2; C2 | Wahlpflicht | GS und HS | |||
Ev.Religionslehre / Lehramt Sekundarstufe I | B2; C2 | Wahlpflicht | GS und HS | ||||
Ev.Religionslehre / Lehramt Sekundarstufe II | C3; D2 | Wahlpflicht | GS und HS | ||||
Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Studieren ab 50 |