Bereits gegen Ende des 19. Jahrhundert nahm die Zirkulation von Bildern in den Massenmedien rapide zu. Illustrierte Zeitungen, Zeitschriften und Bücher, Bildpostkarten, Plakate, bedruckte Verpackungen und private Fotografien fanden ungeahnte Verbreitung. Gleichzeitig begannen Menschen sich selbst im Fotostudie in Szene zu setzen. Im frühen 20. Jahrhundert kamen die bewegten Bilder des Kinos hinzu, ab der Jahrhundertmitte auch das Fernsehen. Zugleich wuchs mit der Verbreitung des privaten Fotoapparats und des Rollfilms auch die Möglichkeit, selbst Bilder zu machen. Mit der Verbreitung des Internets veränderte sich die Medienlandschaft gegen Ende des 20. Jahrhunderts weiter. Heute sind Bilder allgegenwärtig. Und die Digitalisierung des visuellen Archivs eröffnet vielfältige Möglichkeiten des soziologischen und historischen Vergleichs.
Zeitgleich mit der Entstehung der Mediengesellschaft veränderten sich auch die Geschlechterverhältnisse. Visuelle Darstellungen von Geschlecht spiegeln dabei zeitgenössische Geschlechtervorstellungen nicht nur wieder, sie sind auch Elemente kultureller Diskurse, in denen Kontinuität und Veränderung bestehender Ordnungen und zukünftige Geschlechterverhältnisse verhandelt werden. Dabei findet u.U. eine Dekonstruktion von heteronormative und cisnormative Geschlechtervorstellungen statt. Über private Fotografien schrieben und schreiben sich Fotograph*innen und Porträtierte in die zeitgenössischen Diskurse ein, wobei die Verbreitung der social media dazu führt, dass ihre Bilder heute ein nahezu unbegrenztes Publikum erreichen können. Mediale Diskurse sind damit vielstimmig. Geschlecht erscheint dabei stets in einer intersektionalen Perspektive also verknüpft mit race, Klassenzugehörigkeit, Alter etc.
Im Seminar werden wir uns mit unterschiedlichen visuellen Kontexten – v.a. Werbung (inclusive vlogging), Pressebildern und privater Fotografie (inclusive social media) – beschäftigen. Anhand ausgewählter empirischer Studien werden wir unterschiedliche Methoden der visuellen Analyse kennenlernen. Im letzten Drittel des Semesters erarbeiten die Seminarteilnehmer*innen eigene Analysen visuellen Materials, die am Ende des Semesters vorgestellt werden.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Do | 16-18 | C01-142 | 06.04.-13.07.2023
not on: 5/18/23 / 6/8/23 / 6/15/23 |
Module | Course | Requirements | |
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30-M-PW-M2 Öffentlichkeit, Medien und Politische Kommunikation | Öffentlichkeit, Medien und politische Kommunikation a | Study requirement
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Student information |
Öffentlichkeit, Medien und politische Kommunikation b | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-M-Soz-M9a Geschlechtersoziologie a | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-M-Soz-M9b Geschlechtersoziologie b | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-MGS-3_ver1 Hauptmodul 2: Sozialisation und Bildung | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
Graded examination |
Student information | |
30-MeWi-HM2 Medien und Gesellschaft | Lehrveranstaltung I | Graded examination
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Student information |
Lehrveranstaltung II | Study requirement
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Student information | |
Lehrveranstaltung III | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Geschlechterforschung in der Lehre |