250272 Modulbezogenes Seminar Antirassismus im Konflikt: Die Debatte um Antisemitismus und Postkolonialismus (S) (WiSe 2025/2026)

Kurzkommentar

MA EW: Diese Veranstaltung darf nicht vorstudiert werden!
M.Ed. UFP: Diese Veranstaltung darf nicht vorstudiert werden!

Inhalt, Kommentar

Inmitten aktueller gesellschaftlicher Debatten, die von zunehmender Polarisierung geprägt sind, widmet sich das Seminar „Antirassismus im Konflikt – Die Debatte um Antisemitismus und Postkolonialismus“ in einem brisanten und zugleich komplexen Spannungsfeld der Frage, wie postkoloniale Rassismuskritik und Antisemitismuskritik in Theorie und Praxis zueinander stehen.

Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit für die konfliktive Beziehung zwischen Antisemitismus und Postkolonialismus und zwischen der Erinnerung an Kolonialismus und den Holocaust sind die Ausladung des jüdischen Philosophen Omri Boehm als Redner bei der Buchenwald-Gedenkfeier 2025, die antisemitischen Motive auf der Documenta fifteen 2022 oder die Ausladung des postkolonialen Theoretikers und Philosophen Achille Mbembe von der Ruhrtriennale 2020.
Das Seminar soll einen Raum bieten, um diese Debatten differenziert zu analysieren, verschiedene Perspektiven, Erfahrungen und Narrative zu berücksichtigen und eigene Positionen zu entwickeln.

Besonderes Augenmerk liegt auf der Frage, wie universitäre Bildung ein Bewusstsein für diese Konfliktlinien schaffen und zur kritisch-konstruktiven Dialogfähigkeit beitragen kann. Die Herausforderung besteht darin dies zu tun, ohne Erinnerungs- und Opferkonkurrenzen zu bestärken, ohne Antisemitismusbekämpfung und Dekolonialisierung gegeneinander auszuspielen, aber auch ohne das Ausweichen vor schwierigen Fragen.

Ein Konzept dafür bietet der Ansatz der multidirektionalen Erinnerung von Michael Rothberg. Eine multidirektionale Pädagogik versucht, verschiedene Erinnerungen und Perspektiven hinsichtlich eines historischen Ereignisses zu respektieren und in einen Austausch zu bringen, anstatt eine einzelne dominante Erzählung zu forcieren und diese als universell zu setzen.

Im Mittelpunkt des Seminars stehen folgende Fragen:

- Was kennzeichnet die Debatte über Antisemitismus und Postkolonialismus?
- Inwiefern stehen Antisemitismuskritik und postkoloniale Rassismuskritik in einem Spannungsverhältnis zueinander – historisch, politisch, epistemologisch?
- Wie lassen sich die Verbrechen der Shoah und kolonialer Gewalt historisch, moralisch und politisch zueinander ins Verhältnis setzen, ohne in eine Hierarchisierung, Relativierung oder Konkurrenz der Verbrechen und der Opfer zu verfallen?
- Welche Rolle spielt der Nahostkonflikt in der Verschärfung dieser Debatten?
- Der Terrorangriff der Hamas im historischen Kontext – ein Anfang der kein Anfang war?
- Begeht Israel in Gaza aber auch im Westjordanland schwere Völkerrechts- und Kriegsverbrechen, von der Errichtung eines Apartheidsystems über ethnische Säuberung bis hin zum Völkermord?
- Sind Antizionismus und die BDS-Bewegung antisemitisch?
- Werden palästinensische Stimmen und Positionen in Deutschland durch eine autoritäre Antisemitismuskritik zum Schweigen gebracht?
- Ist die Kritik an den postkolonialen Studien berechtigt, dass diese antisemitisch seien und Israel lediglich als eine Besatzungsmacht und als einen kolonialen Staat sehen würden?
- Was kann eine multidirektionale und multiperspektivische Perspektive auf die Debatte um Antisemitismus und Postkolonialismus leisten?
- Wie könnte eine multidirektionale Pädagogik aussehen?
- (Post)migrantische Bündnisse: Wie lassen sich die Kämpfe gegen Antisemitismus und (antimuslimischen) Rassismus verbinden?

In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/erziehungswissenschaft/studium-und-lehre/studiendekanat/studienorganisation/platzvergabe/

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Master of Arts: Voraussetzung ist die Einschreibung im Master of Arts Erziehungswissenschaft im WiSe 2025/26
M.Ed. UFP: Voraussetzung ist die Einschreibung im Master of Education, Unterrichtsfach Pädagogik im WiSe 2025/26

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Di 14-16   14.10.2025-03.02.2026

Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
25-ME-A4 Inhaltliche Fokussierung E1: Inhaltliche Fokussierung 1 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
E2: Inhaltliche Fokussierung 2 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-ME-B4 Inhaltliche Fokussierung E1: Inhaltliche Fokussierung 1 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
E2: Inhaltliche Fokussierung 2 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-ME-C1 Historische und systematische Aspekte der Migrationspädagogik, Civic- and International Education E1: Migrationspädagogik and International Education Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-ME-C4 Inhaltliche Fokussierung E1: Inhaltliche Fokussierung 1 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
E2: Inhaltliche Fokussierung 2 Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-ME3 Forschungsprojekt E1: Thematische Einführung Studienleistung
Studieninformation
25-ME3-IT Forschungsprojekt E1: Thematische Einführung Studienleistung
Studieninformation
25-UFP6-C Fachbezogene Vertiefung: Migrationspädagogik, Civic- and International Education E1: Migrationspädagogik and International Education Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
registrierte Anzahl: 5
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 45
Adresse:
WS2025_250272@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_566253054@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
5 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 27. Juni 2025 
Letzte Änderung Zeiten:
Montag, 9. Juni 2025 
Letzte Änderung Räume:
Montag, 9. Juni 2025 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Erziehungswissenschaft
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Planungshilfen
Terminüberschneidungen für diese Veranstaltung
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ID
566253054