Jedes Semester
10 Leistungspunkte
Die Angaben zur Moduldauer finden Sie bei den Studiengängen, in denen das Modul verwendet wird.
Die Studierenden erwerben zum einen theoretisch-analytisches und historisch-systematisches Wissen und erlangen so die Kompetenz, den Zusammenhang von Migration und Pädagogik zu erfassen. Mit diesem migrationsspezifischen Theorie- und Reflexionswissen sind sie in die Lage versetzt, Erziehungs- und Bildungsprozesse mehrperspektivisch zu beurteilen, zu begleiten und zu unterstützen. Darüber hinaus bildet dieses Wissen die notwendige Voraussetzung für konzeptionelles pädagogisches Arbeiten. Die Studierenden erwerben auf diese Weise theoriegeleitete Handlungsfähigkeit für Profession und Disziplin.
Die Studierenden erlangen zum anderen einen Überblick über die Ziele und Konzeptionen zivilgesellschaftlicher Bildung und Erziehung (Civic Education) und die Kompetenz, diese vor dem Hintergrund verschiedener pädagogischer und gesellschaftstheoretischer Ansätze zu diskutieren und zu reflektieren. Insbesondere spielen dabei demokratietheoretische Ansätze und die Befunde der politischen Sozialisationsforschung eine Rolle. Sie erwerben die Fähigkeit aktuelle Konzepte, die in der zivilgesellschaftlichen Bildung und Erziehung eine Rolle spielen (wie z.B. Extremismusprävention, ServiceLearning, Globales Lernen) vor dem Hintergrund gesellschaftstheoretischer Ansätze kritisch zu reflektieren.
Übergreifend erweitern die Studierenden ihr theoretisches Grundlagenverständnis erziehungs-wissenschaftlicher Fragestellungen um eine internationale und komparative Dimension. Sie lernen Theorien, Methoden und Forschungszusammenhänge einer internationalen, reflexiven, differenzsensiblen Erziehungswissenschaft kennen und wissenschaftlich anzuwenden. Neben dem erweiterten Wissens- und Methodenerwerb verbessern die Studierenden ihre englischsprachige Kompetenz und erhalten Hilfestellungen zum leichteren Verständnis der englischen Wissenschaftssprache und zum Verfassen englischsprachiger Texte.
Die Studierenden erwerben reflexive, grenzüberschreitende Orientierungs- und Handlungskompetenz durch die kritische inhaltliche Auseinandersetzung mit Fremd- und Differenzkonstruktionen in unterschiedlichen erziehungswissenschaftlichen Konzepten und ländervergleichenden Untersuchungen. Sie werden in die Lage versetzt, eigene stereotype Haltungen und Einstellungen zu erkennen, kritisch zu betrachten und zu verändern sowie neue Perspektiven und Denkweisen des Eigenen, des augenscheinlich Vertrauten zu entwickeln.
In den Lehrveranstaltungen des Elements 1 werden unterschiedliche sozial- und erziehungswissenschaftliche Zugänge zu Erziehung und Bildung in der Migrationsgesellschaft sowohl in theoretisch-analytischer wie historisch-systematischer Perspektive grundlegend erarbeitet, diskutiert und kritisch hinterfragt. In Auseinandersetzung mit Theorieangeboten und empirischen Befunden zum Zusammenhang von Migration, Erziehung und Bildung werden diese auf ihren wirklichkeits- und problembeschreibenden wie -erzeugenden Gehalt hin beleuchtet. Weiter wird in historisch-systematischer Perspektive der pädagogische Umgang mit Differenz in der Migrationsgesellschaft pädagogisch-konzeptionell betrachtet und diskutiert. Dies beinhaltet die kritisch-reflexive Auseinandersetzung mit unterschiedlichen migrationspädagogischen Programmatiken wie der Interkulturellen und Anti-Rassistischen Pädagogik und anderen pädagogischen Programmatiken, die auf Differenzsensibilität abheben, wie das Globale Lernen, die Mädchen- und Jungenarbeit, Diversity-Pädagogik, Integrative Pädagogik und Menschenrechtspädagogik.
Im Wintersemester wird in Element 1 des Moduls eine Einführung in den internationalen Theorie- und Forschungskontext einer reflexiven differenzsensiblen Erziehungswissenschaft angeboten. Die Diskussion wird sich vor dem Hintergrund der Kritik am Konstrukt der "interkulturellen Kompetenz" und den gegenwärtig sowohl im gesellschaftspolitischen als auch im wissenschaftlichen Diskurs propagierten "interkulturellen Kompetenztrainings" (z.B. im Rahmen der Lehrerbildung) entfalten und dabei auch andere Differenzlinien, wie Geschlecht, Schichtzugehörigkeit, etc. mit einbeziehen. Diese Einführung ist für den International Track verpflichtend.
Die Lehrveranstaltungen in Element 2 legen den Fokus auf die Erarbeitung und den Vergleich unterschiedlicher pädagogischer und gesellschaftstheoretischer Zugänge. Dies ist zunächst auf die normbildende Dimension der Ziele von Civic Education bezogen, die vor dem Hintergrund einer kontroversen Debatte um die Bestimmung von zivilgesellschaftlichen Tugenden (Civic Virtues) diskutiert werden. In dieser Auseinandersetzung werden Kernbegriffe der Debatte wie Partizipation, bürgerschaftliches Engagement, Identifikation mit der politischen Gemeinschaft, Toleranz und Mündigkeit zueinander in Bezug gesetzt und in den Kontext der Forschung zur politischen Sozialisation gesetzt. Des Weiteren findet eine Auseinandersetzung mit theoretischen und empirischen Ergebnissen zur Ermöglichung solcher Civic Virtues im Allgemeinen und durch pädagogische Arbeit im Besonderen statt.
Im Sommersemester beinhaltet das Element 2 des Moduls eine Einführung und Orientierung in erziehungswissenschaftliche Fragestellungen im internationalen Kontext. Dabei werden die zugrunde liegenden Begriffe wie Europäisierung, Internationalisierung und Globalisierung vor dem Hintergrund ihrer wissenschafts- und gesellschaftstheoretischen Diskurskontextes geklärt und systematisiert. Einen inhaltlichen Bestandteil bildet dabei die kritisch-reflexive Betrachtung der Internationalisierung des tertiären Bildungsbereichs, welche gegenwärtig vor der Folie des Bologna-Prozesses für das Selbstverständnis und die Entwicklung der Disziplin Erziehungswissenschaft zum europaweiten Diskussionsgegenstand avanciert ist. Diese Einführung ist für den International Track verpflichtend.
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Hinweise zur Prüfungswahl:
Es ist eine Modulprüfung in diesem Modul zu erbringen. Die Modulprüfung wird vom Lehrenden der zur inhaltlichen Schwerpunktsetzung gewählten Veranstaltung abgenommen. In der Veranstaltung, in der die Modulprüfung erbracht wird, muss keine Studienleistung abgelegt werden.
Modulübergreifende Regelungen:
In den vier zu wählenden Modulen des Profils (25-ME-C1 bis 25-ME-C3 und 25-ME-C4 oder 25-ME-IT) müssen zwei benotete und zwei unbenotete Modulprüfungen erbracht werden; eine der benoteten Modulprüfungen muss in Form einer Hausarbeit, eine der unbenoteten in Form einer mündlichen Leistung erbracht werden.
Beschreibung des Portfolios:
Das Portfolio bezeichnet eine Zusammenstellung von Dokumenten, die den Lernverlauf eines Individuums beschreiben bzw. dokumentieren. Portfolios dienen dazu, Lernerfahrungen und -erfolge zu erfassen und Lernstrategien zu planen. Mit Hilfe des Portfolios sollen die Arbeitsergebnisse eines Studierenden aus einer Veranstaltung/einem Modul dokumentiert werden. Ein Portfolio kann verschiedene Arbeiten von Exzerpten und Literaturrecherchen bis zu Lerntagebüchern oder Referaten enthalten. Die DozentInnen entscheiden jeweils, welche Leistungen für das Portfolio zu erbringen sind, dies kann je nach didaktischem Konzept der Veranstaltung/des Moduls für alle Studierenden gleich sein, es kann aber auch individuell vereinbart werden.
Die Bewertung des Portfolios erfolgt abschließend aufgrund einer Gesamtbetrachtung der Sammlung.
Beschreibung der Projektarbeit:
Die studienbegleitende Projektarbeit ist eine Einzel-/Gruppenarbeit, mit der ein definiertes Ziel in definierter Zeit erreicht werden soll. In den Projektarbeiten sollen die Studierenden nachweisen, dass sie komplexe Aufgabenstellungen bezogen auf die jeweiligen Modulinhalte Einzeln oder im Team zu lösen vermögen. Der als Prüfungsleistung jeweils zu bewertende Beitrag muss deutlich individuell erkennbar und bewertbar sein. Dies gilt auch für den individuellen Beitrag zum Gruppenergebnis.
Modulstruktur: 1 SL, 0-1 bPr, 0-1 uPr 1
Zuordnung Prüfende | Workload | LP2 |
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Lehrende der Veranstaltung
E1: Migrationspädagogik and International Education
(Seminar)
Die Studienleistung dient der Einübung einer reflexiven und diskursiven Haltung zu den in der Veranstaltung behandelten Themen und hat im Hinblick auf die im Modul verankerten Kompetenzen einübenden und vertiefenden Charakter. Eine Studienleistung ist das Anfertigen einer Aufgabe zu Übungszwecken. Übungsaufgaben können beispielsweise sein: Die Vorbereitung und Durchführung einer Gruppenarbeit, die Vorbereitung und Durchführung einer mündlichen Präsentation, eine Argumentationsrekonstruktion, die Zusammenfassung eines Textes etc. |
siehe oben |
siehe oben
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Lehrende der Veranstaltung
E2: Civic- and International Education
(Seminar)
siehe E1 |
siehe oben |
siehe oben
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Die Studierenden können wählen, in welcher Form sie den Erwerb der modulspezifischen Kompetenzen nachweisen. Zur Auswahl stehen die folgenden Erbringungsformen:
Die Modulprüfung wird vom Lehrenden der zur inhaltlichen Vertiefung gewählten Veranstaltung abgenommen.
Eine der unbenoteten Modulprüfungen muss in Form einer mündlichen Leistung erbracht werden.
In der Veranstaltung, in der die Modulprüfung erbracht wird, muss keine Studienleistung abgelegt werden
Die Studierenden können wählen, in welcher Form sie den Erwerb der modulspezifischen Kompetenzen nachweisen. Zur Auswahl stehen die folgenden Erbringungsformen:
Die Modulprüfung wird vom Lehrenden der zur inhaltlichen Vertiefung gewählten Veranstaltung abgenommen.
Eine der benoteten MP muss in Form einer Hausarbeit erbracht werden.
In der Veranstaltung, in der die Modulprüfung erbracht wird, muss keine Studienleistung abgelegt werden.
Die Studierenden können wählen, in welcher Form sie den Erwerb der modulspezifischen Kompetenzen nachweisen. Zur Auswahl stehen die folgenden Erbringungsformen:
Die Modulprüfung wird vom Lehrenden der zur inhaltlichen Vertiefung gewählten Veranstaltung abgenommen.
Eine der unbenoteten Modulprüfungen muss in Form einer mündlichen Leistung erbracht werden.
In der Veranstaltung, in der die Modulprüfung erbracht wird, muss keine Studienleistung abgelegt werden
Die Studierenden können wählen, in welcher Form sie den Erwerb der modulspezifischen Kompetenzen nachweisen. Zur Auswahl stehen die folgenden Erbringungsformen:
Die Modulprüfung wird vom Lehrenden der zur inhaltlichen Vertiefung gewählten Veranstaltung abgenommen.
Eine der benoteten MP muss in Form einer Hausarbeit erbracht werden.
In der Veranstaltung, in der die Modulprüfung erbracht wird, muss keine Studienleistung abgelegt werden.
Studiengang | Profil | Empf. Beginn 3 | Dauer | Bindung 4 |
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Erziehungswissenschaft / Master of Arts [FsB vom 15.12.2014 mit Änderungen vom 01.03.2016 und 01.11.2022] | Migrationspädagogik, Civic- and International Education | 1. | ein oder zwei Semester | Pflicht |
In diesem Modul kann eine automatische Vollständigkeitsprüfung vom System durchgeführt werden.