230199 Avantgarden in Bewegung. Aufbrüche in Literatur und Kunst romanischer Kulturen (S) (WiSe 2022/2023)

Die Avantgard(en) war(en) Schock, Aufbegehren, Revolution. Sie alle kennen, oder haben davon gehört: Surrealismus, Dadaismus, Kubismus, die 1920er und 30er und und und. Die vielen Literatur- und Kunstbewegungen der Avantgarde verfassten Manifeste und deklarierten den künstlerischen Ausnahmezustand. Diese literarischen Gruppen, Künstler:innen und Autor:innen agierten dabei auch immer in (anti)imperialistischen, (post)kolonialen und geopolitischen Beziehungen des kulturellen Austausches. Betrachten wir also die globalen Bewegungen der Avantgarden. Die Künstler:innen reisten und ent-grenzten damit auch ihr ästhetisches Schaffen in ganz unterschiedlichen Manövern und Strategien. Sie sind selbst im politischen Spektrum vom Faschismus bis zum Anarchismus zu verorten und beeinflussten sich und die Künste gegenseitig und wechselseitig, über den Atlantik, über die Pyrenäen, von Bern nach São Paulo, von Rom nach Buenos Aires, von Santiago de Chile nach Paris etc…
Insbesondere den Bewegungen der französischsprachigen, spanischsprachigen und teils portugiesischsprachigen Avantgarden auf beiden Seiten des Atlantiks werden wir unsere Aufmerksamkeit widmen. Dabei werden wir uns unterschiedliche Austausch- und Schreibpraktiken ansehen und u.a. fragen, wie in einzelnen „Fällen“ die Funktion, der Ort, das Verständnis von Literatur und den Künsten im Allgemeinen verhandelt wurden.

Kenntnisse des Französischen, Spanischen und Portugiesischen sind erwünscht, aber keine Teilnahmevoraussetzung. Die Lektüre englischsprachiger Texte wird jedoch vorausgesetzt.