Wenn heute jemand vom Spital oder von der Klinik spricht, ist damit meist in semantischer Variation die Organisation gemeint, die uns vor allem als Krankenhaus geläufig ist. Befragt man allerdings historische Studien, dann sind gemeinsame Strukturen von Spitälern, Kliniken und anderen Heilanstalten nicht so eindeutig auszumachen. Vielmehr scheint es sich dabei um Organisationen zu handeln, die sich von je unterschiedlichen gesellschaftlichen Umwelten abgrenzen.
Im Rahmen des Seminars diskutieren wir die soziologische Typisierung des modernen Krankenhauses als professionelle Organisation der heilenden Krankenbehandlung und kontrastieren sie mit historischen Strukturvariationen von Organisationen, die ebenfalls kranke Menschen ‚verarbeiten‘. Insbesondere widmen wir uns Fragen nach einschränkenden und ermöglichenden gesellschaftlichen Bedingungen organisationaler Strukturbildung: An welchen gesellschaftlichen Kontexten orientieren sich Spitäler, Kliniken, Lazarette oder psychiatrische Anstalten? Wie lösen sie Probleme der Geld-, Rechts- und Personenabhängigkeit? Welche Leistungs- und Publikumsrollen können wir in den jeweiligen Organisationen identifizieren?
Ziele
Im Fokus des Seminars steht die Arbeit mit empirischen Studien zu Spitälern, Kliniken und Krankenhäusern. Sie erarbeiten sich einschlägige Kenntnisse der geschichtswissenschaftlichen und soziologischen Krankenhaus- und Medizinforschung und erwerben damit detailliertes empirisches Wissen über einen relevanten Gegenstandsbereich organisationssoziologischer und gesundheitswissenschaftlicher Forschung.
Die Analyse von historischen Variationen der organisierten Krankenbehandlung ermöglicht es nicht nur einen Gegenstandsbereich kennenzulernen, sondern lädt auch dazu ein, empirische Studien mit Blick auf andere Problemstellungen auszuwerten. Entlang der gelesenen empirischen Studien erarbeiten wir organisationssoziologische Lesarten von Spitälern, Kliniken und Krankenhäusern. Als Ausgangspunkt für eine solche Lesart machen Sie sich mit der systemtheoretisch informierten Heuristik der Organisationstypik vertraut.
Format
Das Seminar ist als schreibintensive Veranstaltung konzipiert. Im Rahmen von Schreibaufträgen können Sie sich der Problemfindung oder -entwicklung eigener Schreibprojekte (wie Einzelleistungen oder Abschlussarbeiten) widmen.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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every two weeks | Di | 9-12 | X B3-115 | 10.10.2017-02.02.2018 |
Module | Course | Requirements | |
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30-M-Soz-M15a Rechts- und Regulierungssoziologie a | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-M-Soz-M15b Rechts- und Regulierungssoziologie b | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-M-Soz-M6a Organisationssoziologie a | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-M-Soz-M6b Organisationssoziologie b | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-M-Soz-M6c Organisationssoziologie c | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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