Ans Licht gekrochen „aus Gewölben tief“: Friedrich Wilhelm Murnaus Film „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“, seine gemeinsam mit dem Drehbuchautor Henrik Galeen tief ins kollektive kinematographische Bewusstsein eingeritzte, unautorisierte „Dracula“-Adaption feierte jüngst ihren hundertsten Geburtstag. Der Vampir auf dem Deck des Geisterschiffs „Empusa“, damit setzte der Bielefelder Murnau 1922 ein ikonisches Bild in die Filmgeschichte, vergleichbar mit den aufgerissenen Augen im Gesicht des gejagten Serienmörders in Fritz Langs „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ oder dem dunklen Vogelteppich, der sich am Ende von Alfred Hitchcocks „Die Vögel“ über die kalifornische Bodega Bay legt. Murnaus Zeitgenosse Joseph Massolle stammte auch aus Bielefeld und spielte ebenfalls eine große Rolle in der Kinogeschichte – der Ingenieur war 1921 Mitbegründer des Tonfilms. Bielefeld verfügt also durchaus über eine lange Film- und Kinotradition.
Im Seminar werden wir uns (neben einem theoretischen Basiswissen) Podcasts aus dem Bereich ‚Film und Kino‘ anhören und bewerten, mit Macher*innen sprechen und auf Grundlage dessen eigene Überlegungen anstellen, was zu einer guten Podcast-Erzählform gehört. Im Mittelpunkt steht jedoch die Praxisorientierung: Das Erstellen von Podcasts mit Bezug zur Bielefelder Film- und Kinogeschichte. Neben Murnau und Massolle sind folgende Themen denkbar: Bielefeld als Handlungs- und Drehort („Mein alter Freund Fritz“), die Verfilmungen der Romane Hera Linds („Ein Mann für jede Tonart“, „Das Superweib“), Ralph Ruthes Film „Carninchen“, der Film „Make Love Not War. Die Liebesgeschichte unserer Zeit“ (1967) nach dem Drehbuch des Bielefelder Autors Günter Adrian, Geschichte und Gegenwart der Bielefelder Kinos (Kamera, Lichtwerk, Palast-Theater, Gloria, Astoria, Skala u.a.). Geplant ist ein gemeinsamer Besuch im „MuMa-Forum“.
Die Veranstaltung wird in Kooperation und mit Unterstützung des Projektes „BiLinked“ und der Community of Practice „Public Humanities“ durchgeführt. Ziel ist es, Studierende sowohl in die Analyse digitaler Medien als auch in die Praxis ihrer Erstellung einzuführen. Das Projekt möchte damit den Erwerb digitaler Kompetenzen innerhalb der geisteswissenschaftlichen Ausbildung fördern.
Andreas Bootz: Kultur in Bielefeld 1945–1960. Bielefeld 1993.
Walter Gödden/Nils Rottschäfer: Blow up – Zoom in. Westfalen Literatur Film. Bielefeld 2023.
Christiane Heuwinkel: Traumzeit: Leben mit dem Kino – Leben für das Kino. Das Lichtwerk in Bielefeld. Bielefeld 2012.
Vera Hildenbrandt/Michael Töteberg (Hg.): Abgedreht. Literatur auf der Leinwand. Marbach a.N. 2023 (= marbacher magazin; 180).
Stiftung Tri-Ergon Filmwerk (Hg.): Die große Illusion. Bielefelder Kinogeschichte(n) aus 125 Jahren. Bielefeld 2020.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Mi | 14-16 | U2-119 | 09.10.2023-02.02.2024
not on: 11/1/23 / 12/27/23 / 1/3/24 |
Module | Course | Requirements | |
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23-GER-PLit2_a Literatur in der Gegenwart: Kultur, Medien, Digitalität | Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) | Study requirement
Graded examination |
Student information |
Veranstaltung 2 | Study requirement
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Student information | |
23-MeWi-HM5 Praxis-Umgang mit Medien | Lehrveranstaltung I | Graded examination
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Lehrveranstaltung II | Study requirement
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Lehrveranstaltung III | Study requirement
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Student information | |
Lehrveranstaltung IV | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Studieren ab 50 |
Als Studienleistung sollen Sie in Gruppen von vier bis fünf Studierenden eigenständig einen Podcast aufnehmen. Dazu gehören die Recherche, die Konzeptualisierung, die Aufnahme und Umsetzung selbst, die Post-Production (Schnitt etc.) und ein Reflexionspapier.