Als Vormoderne gilt jene Zeitspanne seit der Antike bis in die „Sattelzeit“ der Jahre um 1800, in der die Fundamente gelegt wurden, auf denen die Kulturen Europas bis heute aufruhen. Die übliche Dreiteilung der Vormoderne in Alte, Mittlere und Neuere Geschichte stammt noch aus der Vormoderne selbst. Sie hat weitreichende Konsequenzen für populäre Epochenimaginationen (und damit zugleich für die Selbstentwürfe heutiger Gesellschaften). Erst im zeitlich übergreifenden Verbund lässt sich die Frage nach Periodisierungen und Epochenbegriffen weiterführend untersuchen. Ein Ziel des Seminars ist es daher, bestehende Epochenkonzepte im diachronen Austausch in ihrer Wirkmacht zu analysieren, gängige Modellbildungen zu hinterfragen – und andere Periodisierungen zu etablieren. Damit wird zugleich das überkommene Bild einer statischen Vormoderne, die zudem vor allem von Prozessen der „longue durée“ beherrscht gewesen sei, aufgegeben und die innere Dynamik dieses Zeitraums weiter herausgearbeitet. Die neuere Forschung neigt dazu, die Vormoderne als fremde Gegenwelt zur eigenen Gesellschaft zu entwerfen. Diese Vorannahmen, die das Verhältnis von Entwicklung und Alterität beeinflussen, sind theoretisch zu durchdringen und neu auszutarieren.
Geschichtswissenschaft, in: Handbuch Moderneforschung. Hg. von Friedrich Jaeger, Wolfgang Knöbl und Ute Schneider, Stuttgart 2015, S. 94-108.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Mo | 12-14 | 13.10.2025-06.02.2026 |
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-2.1 Theoriemodul | Grundseminar Historiographie | Studieninformation | |
22-B4 Profilmodul Geschichtswissenschaft | Seminar | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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