Im Mittelpunkt des Seminars stehen die strukturellen Bedingungen und Denkvoraussetzungen, die den Logiken des Wirtschaftens, Arbeitens und Zusammenlebens in der Gegenwart zugrunde liegen und auch die Geschlechterordnung strukturieren. Um zu verstehen, wie die Geschlechterordnung in die ökonomische und politische Ordnung der Gesellschaft ‚eingebaut‘ ist und wie mit der Geschlechterordnung gewirtschaftet wird (Karin Hausen), wird im ersten Schritt ein Blick in das 19. Jahrhundert geworfen. Es wird u.a. diskutiert, wie durch die Industrialisierung neue Formen der Frauenarbeit entstanden sind, weshalb Arbeiterinnen und bürgerliche Frauen auf sehr unterschiedliche Weise sozial integriert waren, wie Hausarbeit im Kapitalismus zu einem Liebesdienst werden konnte und wie sich dies etwa zu Prostitution verhält. Es wird also gezeigt, dass die Sexualordnung ein basales Element kapitalistischen Wirtschaftens ist.
Im zweiten Teil wird der sich in mehreren Wellen vollziehende Wandel des Geschlechtervertrags ab den 1970er, 1980er und 1990er Jahren betrachtet. Die verschiedenen Diskurse und ihre unterschiedlichen Leitbegriffe wie etwa Prekarisierung, verunsicherte Mitte, Krise des Kapitalismus, der Männlichkeit und der Fürsorgearbeit (Care) werden verhandelt. Die Veranstaltung fragt nach der analytischen Reichweite dieser Diagnosen und betrachtet die Bedeutung der genannten Krisendynamiken für den Wandel von Geschlechterverhältnissen.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Di | 10-12 | X-E0-215 | 07.10.2024-31.01.2025
not on: 12/24/24 / 12/31/24 |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Geschlechterforschung in der Lehre |