250388 Die Erziehung der Gesellschaft (S) (WiSe 2015/2016)

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Aus eigener Schulzeit gut erinnerlich ist, wie jeder einzelne sich im Falle einer Klassenarbeit gegen alle anderen abschirmte, auf dass niemand von niemand anderm abschreiben möge. Hinter Mauern aus aufgeschlagenen Büchern, freilich nicht die des betreffenden Faches, verrichtete jeder dieser vereinzelten Einzelnen gleichsam sein Tagwerk frei, gleich und geheim. Mit zurückweisender Kälte wusste jede einzelne Schülermonade auf das Bitten des Schwächeren, ihn doch abschreiben zu lassen, zu reagieren. Damit ging es in der Schule bereits zu wie in den Gesellschaften, in denen die von Max Weber so genannte Marktvergsellschaftung herrscht. Auch hier schafft ein jeder für sich, stets gegen alle andern konkurrierend, immer darauf bedacht, dem andren den Vorteil abzujagen, um schließlich nicht mehr vom Lehrer, sondern vom Markt das Urteil gesprochen zu bekommen. Die klassische deutsche Philosophie hat diesen Zusammenhang von Erziehung und Gesellschaft reichlich unbekümmert ausgesprochen. So etwa Immanuel Kant: „So schickt man z.E. Kinder anfangs in die Schule, nicht schon in der Absicht, damit sie dort etwas lernen sollen, sondern damit sie sich daran gewöhnen mögen, still zu sitzen, und pünktlich das zu beobachten, was ihnen vorgeschrieben wird“. Gleichförmigkeit und Arbeitssamkeit ist es, was die Zöglinge lernen sollen. Abermals Kant: „Es ist von größter Wichtigkeit, daß Kinder abreiten lernen“. Im Seminar wollen wir versuchen, diese Zusammenhänge von Erziehung und Gesellschaft eingehender zu betrachten. Freilich steht auch zur Frage, ob umgekehrt Erziehung verstanden als eine Erziehung zur Mündigkeit Einfluss auf Gesellschaft nehmen kann.

Bibliography

Zur Einstimmung geeignete Literatur

Charles Dickens: Harte Zeiten. Für diese Zeiten, Frankfurt am Main, 2000.

Wilhelm Hauff: Das kalte Herz. Ein Märchen, Frankfurt am Main, 1989.

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weekly Di 14-16 X-E1-202 20.10.2015-09.02.2016
not on: 12/29/15 / 1/5/16

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25-BE2_ver1 Erziehungswissenschaftliche Forschung in Theorie und Empirie E2: Soziale, kulturelle, politische und rechtliche Kontexte pädagogischen Handelns Study requirement
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25-BiWi14 Fachliches Grundlagenmodul (GymGe) E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation Study requirement
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- Graded examination Student information
25-BiWi14_a Fachliches Grundlagenmodul (GymGe) E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation Study requirement
Graded examination
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25-BiWi2-G Fachliches Grundlagenmodul (Grundschule) E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation Study requirement
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25-BiWi2-HRGe Fachliches Grundlagenmodul (HRGe) E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation Study requirement
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- Graded examination Student information
25-FS-EM Einführungsmodul E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Student information
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Student information

The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.

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Frauenstudien (Enrollment until SoSe 2015)    
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom (Enrollment until SoSe 2008) H.1.2   scheinfähig  

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Type(s) / SWS (hours per week per semester)
seminar (S) / 2
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