Man spricht vom selbstreflexiven Kino, wenn ein Film als Ausdruckssystem sich selbst behandelt. Dabei kann es sowohl um den Kinoraum als sozialen oder kulturellen Ort gehen, als auch um Filmemacher*innen und anderen aus dem Business stammenden Künstler*innen und zumeist ihren Schwierigkeiten und Problemen, deren jeweiliger Schaffensprozess sich oftmals vor allem mit den Machenschaften der Traumfabrik Hollywood konfrontiert sieht. Auch wird im reflexiven Kino gerne die künstlerische Qualität des Films in Abgrenzung zu anderen Künsten diskutiert oder der populäre Unterhaltungswert wird filmisch gegenüber vermeintlich höheren Künsten oder anspruchsvolleren Feuilleton-Meinungen verteidigt. Mal geschieht dies auf melancholisch-romantische Art, mal als parodierender Spaß.
Hiermit wird das reflexive Kino zur filmisch-unterhaltsamen Quelle für historische Rückbezüge innerhalb der Filmbildung, wie sie u. a. vom Kinematheksverbund im Oktober 2018 in ihrem Positionspapier zur Filmbildung in Deutschland gefordert wird: „[…] Film bleibt auch in der digitalen Welt das Leitmedium. Die Auseinandersetzung mit Mediengeschichte und der historischen Materialität des Films geschieht nicht aus Nostalgie, sondern unterstützt das Verständnis für das bewegte Bild und dessen Relevanz für die gegenwärtige Gesellschaft. Filmbildung baut Brücken vom Filmerbe in die digitale Gegenwart.“
In diesem Seminar sollen Filme in ebendiesem Kontext geschaut, reflektiert und diskutiert werden. Dabei können alle Thematiken in die Diskussionen eingebracht werden, die sich durch das Ansehen der jeweiligen Filme ergibt. Wir werden gemeinsam im Seminar acht Produktionen sichten und uns durch das Filmgespräch als Methode der Filmbildung tiefergehend mit den Werken auseinandersetzen. Die Filme werden im Seminar in den Originalfassungen geschaut.
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Für eine benotete oder unbenotete Prüfungsleistung müssen sie eine schriftliche, wissenschaftliche Hausarbeit (4500 Wörter, ca. 15 inhaltsvolle Seiten) verfassen, in der eine Fragestellung/These mit Bezug auf die Seminarthematik bearbeitet wird.
Für eine Studienleistung schreiben sie vier Filmkritiken/Texte zu von ihnen ausgewählten Filmen aus dem Seminar. Die Länge der Texte ist nicht vorgegeben, inhaltlich sollten sie argumentativ und begründet ihre Meinung zu den Filmen darlegen ohne sich dabei in einer bloßen Inhaltswiedergabe zu verlieren.