Die Veranstaltung wird in einer Mischung aus synchronen und asychronen Anteilen stattfinden. Die erste Sitzung wird als Zoom-Meeting zur geplanten Seminarzeit beginnen. Eine Einladung folgt.
Seminarkommentar:
Traditionelle Sprachlerntheorien haben Spracherwerb im Kern als kognitiven Mechanismen bzw. Prozess modelliert. Zwar wird zugestanden, dass affektive und soziale Faktoren (u.a. Motivation, Angst, soziale Position des Sprachlernenden, gesellschaftliche Einstellung zu Mehrsprachigkeit, institutionelle und politische Rahmenbedingungen des Sprachenlernens) den Zweitspracherwerb oder das Fremdsprachenlernen beeinflussen können, aber der Erwerbs- oder Lernprozess soll – so die Annahme – im Kern letztlich doch im Gehirn stattfinden.
Entgegen einem solch engen kognitivistischen Verständnis von Sprachenlernen und -erwerb haben spätestens mit der Jahrtausendwende eine ganze Reihe von Forschungsansätzen die dynamische Interaktion zwischen soziokultureller Umgebung und individueller Kognition zum Gegenstand von empirischen Untersuchungen und Theoriebildungen gemacht. Dazu zählen u.a. die Sociocultural Theory (vgl. Lantolf 2006, ), der Situated Second Language Learning-Ansatz (vgl. Norton 2000) und die die Associative Cognitive Creed Theory (vgl. Ellis 2007). Neueste Forschungen thematisieren Spracherwerb verstärkt auch aus kulturwissenschaftlicher Perspektive (vgl. Kramsch 2020) und aus der Perspektive der Komplexitätstheorie.
Ausgewählte Theorieansätze werden im Seminar exemplarisch diskutiert und auf Lehr- und Lernprozessen angewendet werden. Dabei sollen Herausforderungen für die Unterrichtspraxis u.a. mit Blick auf die Heterogenität der Zielgruppen der Lernenden, die curricularen, institutionellen, sozialen und politischen Rahmenbedingungen reflektiert werden.
Ellis, N. (2007). The Associative-Cognitive CREED. In: Van Patten, B. & Williams, J. (eds.). Theories in Second Language Acquisition. An Introduction. New York: Routledge, 77–95.
Kramsch, C. J. (2002). Language acquisition and language socialization: Ecological perspectives. Advances in applied linguistics. Continuum.
Lantolf, J. P. & Thorne, S. L (2006). Sociocultural theory and the genesis of second language development. Oxford: Oxford University Press.
Norton, B. (2000). Identity and Language Learning: Gender, Ethnicity and Educational Change. Harlow: Pearson Education Limited.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Di | 14-16 | ONLINE | 12.04.-23.07.2021 |
Module | Course | Requirements | |
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23-DAF-IndiErg2 Berufsfeldorientierung und Schlüsselqualifikationen im Feld DaF/DaZ | Seminar E | Study requirement
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Student information |
23-DAF-M-DAFGER-SLF Profilmodul: Sprachlehr- und -lernforschung | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Graded examination
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.