Nicht nur Wissenschaft und Wirtschaft sind durch je eigen ausgerichtete Konkurrenzverhältnisse und einen entsprechenden Innovationsdruck bestimmt, auch für das Feld der Kunst gilt vergleichbares. Gerade in der Kunst kann man dabei nachzeichnen, wie der an der Konkurrenz orientierte Innnovationsdruck die Ausdifferenzierung eines eigenen ästhetischen Feldes mit seinen spezifischen Kriterien und Institutionen forciert hat und dies bis heute tut. Die Kunst der Gesellschaft und ihre ästhetische Reflexion lassen sich deshalb gerade nicht in Abstraktion von ihrer geschichtlichen Entwicklung begreifen. Ein zentrales, paradox scheinendes Moment der modernen Kunst bilden dabei die historischen Avantgarden: zugleich eine historische, wenngleich späte, aber bis heute virulente Zäsur in der Ausdifferenzierung von Kunst als einer in Grenzen eigenständigen Wertsphäre und einem umkämpften sozialen Feld oder Funktionssystem. In Überbietung der schon weit vor 1900 um sich greifenden Absetzungs- und Sezessionsbewegungen laborieren die heute historisch gewordenen Avantgarden an Absonderungsversuche ins Jenseits des Kunstbetriebs und suchen dabei Anlehnung an andere außerkünstlerische Bestrebungen, Bewegungen oder Funktionszusammenhänge. Noch zu Lebzeiten finden sich die hier aktiven Künstler und Künstlerinnen jedoch vielfach schon im Museum wieder, alsbald in den Kanon integriert und von der nächsten Generation der Kunstpädagogik als vorbildlich gefeiert. Beides, nämlich Ausstiegs- wie auch Reintegrationsbemühungen, schienen und scheinen nie ganz gelingen zu wollen und markierten jeweils lokal und zeitspezifisch wunde Punkte. Diese exemplarisch einzukreisen, und nach Möglichkeit genauer begrifflich zu bestimmen, soll Ziel des angezeigten Seminars sein. Einsetzen wird unser Unternehmen mit einer erneuten Lektüre von Peter Bürgers mittlerweile ein halbes Jahrhundert alten, ästhetisch wie soziologisch pointierten, aber stilistisch der Apodiktik ihres Gegenstandes nachtrauernd verhafteten Theorie der Avantgarde. Daneben stellen wir Auszüge aus Pierre Bourdieus Die Regeln der Kunst. Genese und Struktur des literarischen Feldes. Im Zentrum des Seminars aber sollen die Werke, der Ikonoklasmus und die performativen, zuweilen auf ihr Scheitern kaprizierenden Manöver einzelner Avantgardebewegungen und KünstlerInnen stehen.
Literatur wird über den elektronischen Lernraum und einen UB-Handapparat zur Verfügung gestellt.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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one-time | Sa | 9-18 | U2-200 | 26.04.2025 | |
one-time | Sa | 9-18 | D2-152 | 10.05.2025 | |
one-time | Sa | 9:00-18:00 | U2-200 | 14.06.2025 |
Module | Course | Requirements | |
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23-GER-PLit2_a Literatur in der Gegenwart: Kultur, Medien, Digitalität | Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) | Study requirement
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Student information |
Veranstaltung 2 | Study requirement
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Student information | |
23-LIT-M-LitGM1_a Grundlagenmodul 1: Allgemeine Literaturwissenschaft | Literaturtheorie / Literary Theory | Study requirement
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Student information |
38-M2-KV Theoretische Grundlagen | Kulturtheorien | Study requirement
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Student information |
- | Graded examination | Student information | |
38-M9-KV Individuelle Profilierung | Wissenschaftliche Profilierung | Study requirement
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Student information |
38-M9-KV_a Individuelle Profilierung | Wissenschaftliche Profilierung | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Studieren ab 50 |
Eine Studienleistung wird in der Regel über die Beteiligung an einer Referatgruppe erbracht.