Bild und Gewalt: ihr Verhältnis wird nicht erst in Zeiten moderner Massenmedien und digitaler Bildräume von Ego-Shootern und sozialen Medien mit (ethisch, sozial und räumlich) entgrenzenden Effekten diskutiert. Bildliche Gewaltdarstellungen gehören seit jeher in das Repertoire sowohl der Gewaltverarbeitung als auch der strategischen Ausübung von Gewalt in Kriegen. In substitutiven Bildakten (Bredekamp) können Bilder zum Objekt von Gewaltakten werden, und können diese Akte auch leibhaftige Körper einer verdinglichenden Wahrnehmung unterziehen. Bilder erfahren Gewalt, sie können sie inszenieren und dokumentieren, und nicht zuletzt können sie als Agenten von Macht und Schrecken (der Leviathan als Bild moderner Staatsgewalt) ebenso auftreten wie als Akte des Widerstands.
Ziel des Seminars ist es, anhand von Fallbeispielen das Verhältnis von Bild und Gewalt in der Moderne auszuloten. Was zeichnet die Gewalt der Bilder unter den Bedingungen der Moderne aus? Was macht die moderne Befähigung zur Totalität von Gewalt mit der Darstellbarkeit von Gewalt? Kann die Kraft von Bild-Körpern eine aufklärende, ethische Wirkung entfalten? Themenfelder sind Bilder von Krieg und Revolution, Bilder des Holocaust, Diskussionen über Mediengewalt und eine Ethik der Bilder von der Französischen Revolution bis zum 11. September und Guantanamo.
Bredekamp, Horst, Theorie des Bildakts. Frankfurter Adorno-Vorlesungen, Frankfurt am Main 2010.
Kennedy, Liam / Caitlin Patrick (Hg.), The Violence of the Image. Photography and International Conflict, London 2014.
Knoch, Habbo, Die Tat als Bild. Fotografien des Holocaust in der deutschen Erinnerungskultur, Hamburg 2001.
Müller, Philipp / Franca Buss (Hg.), Hin- und Wegsehen. Formen und Kräfte von Gewaltbildern, Berlin / Boston 2020.
Preußer, Heinz-Peter, Gewalt im Bild. Ein interdisziplinärer Diskurs, Marburg 2018.
Requate, Jörg/ Dirk Schumann/ Petra Terhoeven (Hg.), Die (Un)Sichtbarkeit der Gewalt. Medialisierungsdynamiken seit dem späten 19. Jahrhundert, Göttingen 2023.
Sontag, Susan, Das Leiden anderer betrachten. Frankfurt am Main 2010³
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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22-4.3 Mastermodul Geschichtswissenschaft: Moderne
4.3.1 |
Masterseminar Moderne | Graded examination
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Student information |
22-M-4.3 Mastermodul Moderne
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Masterseminar | Study requirement
Graded examination |
Student information |
22-M-4.4.14 Profilmodul "Kultur/Geschichte: Politik - Bild - Kunst"
4.3.1 |
Masterseminar | Study requirement
Graded examination |
Student information |
22-M-4.5.14 Forschungsmodul "Kultur/Geschichte: Politik - Bild - Kunst"
4.3.1 |
Masterseminar | Study requirement
Graded examination |
Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Studienleistung: Regelmäßige Lektüre und regelmäßige, aktive Teilnahme, Referat (25 Minuten); Prüfungsleistung: Hausarbeit (Master-/Forschungsmodul: mündliche Prüfung)
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