Der Hinduismus nimmt eine Sonderstellung innerhalb der Weltreligionen ein: kein Dogma, kein Glaubensinhalt und kein Ritual läßt sich finden, dem alle Hindus anhängen; von Dorf zu Dorf in Indien können religiöser Glaube und Rituale differieren. Der Hinduismus ist keine Stifterreligion: es gibt keine historische Persönlichkeit, die den Hinduismus begründet hätte - wie etwa Jesus das Christentum, Mohammed den Islam oder Buddha den Buddhismus. Dem Hinduismus liegt auch nicht eine Schrift zugrunde, wie dem Christentum die Bibel oder dem Islam der Koran. Viele Schriften entstammen der indischen Kulturtradition, deren Aussagen alles andere als eine einheitliche Lehre bilden.
Aufgrund dieser Mannigfaltigkeit an Praktiken und Glaubensinhalten wurde interpretiert, daß der Hinduismus eigentlich nicht eine Religion sei, sondern aus mehreren einzelnen Religionen bestehe. So schreibt beispielsweise von Stietencron, daß der Begriff "Hinduismus" eine Gruppe zwar miteinander verwandter, aber durchaus verschiedener Religionen, die in Indien entstanden sind, zu einer Einheit zusammenfasse. An anderer Stelle schreibt er sogar: "Heute weiß man, ohne dies zugeben zu wollen, dass der Hinduismus nichts ist als eine von der europäischen Wissenschaft gezüchtete Orchidee. Sie ist viel zu schön, um sie auszureißen, aber sie ist eine Retortenpflanze: In der Natur gibt es sie nicht." Aber was ist dann der Hinduismus?
Literaturempfehlung: Stietencron, Heinrich von: Die Erscheinungsformen des Hinduismus, in: Rothermund, Dietmar (Hrsg.): Indien. Kultur, Geschichte, Politik, Wirtschaft, Umwelt. Ein Handbuch. München 1995 , S. 143-166. Literatur für die einzelnen Refarate sollen selbständig recherchiert und mit mir abgesprochen werden!Die Übernahme eines Referates ist für die Teilnehmer verpflichtend. Um einen sinnvollen Ablauf der Lehrveranstaltung zu gewährleisten, wird gebeten, sich rechtzeitig in die aushängende Referatsliste einzutragen. Modulabschluss: Hausarbeit.
Die anspruchsvolle Materie macht ein regelmäßiges Lektürestudium unumgänglich! Gasthörer werden entsprechend der noch verfügbaren Plätze beschränkt zugelassen, dürfen sich aber nicht aktiv beteiligen. Modulabschluss: Hausarbeit
Referatsthemen:
1 Einführung in die Thematik und endgültige Verteilung der Referate
2 Die Industalkulturen
2 Die vedische Religion
4 Der Brahmanismus
5 Die Upanishaden
6 Der Theismus der klassischen Zeit: das Mahabharata
7 Der Hinduismus der klassischen Zeit: das Ramayana
8 Die Systeme der indischen Philosophie
9 Shankara und Advaita Vedanta
10 Der Shaktismus
11 Der neuere Hinduismus: Brahmo Samaj
12 Arya Samaj
13 Ramakrishna-Mission
14 Tagore / Gandhi
15 Abschlussbesprechung
Literaturhinweise im Seminar. Zur Einführung wird auf die Artikel in den entsprechenden Fachlexika verwiesen.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Fr | 14-18 | U2-113 | 16.10.-04.12.2008 |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Evangelische Theologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | RW b; RW c | 2 | |||
Evangelische Theologie / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | RW b; RW c | 2 |