220081 NS-Deutschland 1928 bis 1945: Eskalation der Gewalt (mit Unterrichtsprojekt am Bethel-Gymnasium (PFD) (WiSe 2008/2009)

Inhalt, Kommentar

In Hitlers "Mein Kampf" heißt es in gesperrtem Druck: "Die Forderung nach Wiederherstellung der Grenzen des Jahres 1914 ist ein politischer Unsinn von Ausmaßen und Folgen, die ihn als Verbrechen erscheinen lassen." Und weiter, ohne Sperrung: "Indem unsere bürgerliche Welt die Wiederherstellung der Grenzen von 1914 als politisches Programm für Deutschland aufstellt, scheucht sie jeden etwa aus dem Bunde unserer Feinde springenwollenden Partner wieder zurück ..." Da konnte sich der Leser einbilden, der Gefreite Adolf Hitler habe aus den bitteren Erfahrungen des Ersten Weltkrieges gelernt. Und doch führte der "Führer" Deutschland in einen neuen Weltkrieg mit nahezu der gleichen übermächtigen Konstellation von Gegnern. Wie erklärt sich dieser Gang der Dinge? Läßt er sich aus einem von langer Hand gehegten Entschluß Hitlers ableiten? Die im Sog der Medien stehende Literatur zur NS-Geschichte ist de facto seit langem in das alte, nicht sehr befriedigende Erklärungsmuster "Männer machen Geschichte" zurückgefallen, jedenfalls soweit es um Hitler und um den Weltkrieg und Holocaust geht. Historiker-Diskussionen der 1960er und 70er Jahre über die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges und um die Bedeutung des Individuums Hitler sind irgendwann mehr oder weniger liegengelassen worden. Unter didaktischem Aspekt gibt es Grund, sie wiederaufzunehmen; denn im Interesse der Friedenserziehung muß die von der Geschichtswissenschaft nur ganz selten erörterte Frage gestellt werden, ob und wie sich dieser Krieg hätte verhindern lassen - ob es auch Alternativen zum schlimmen Gang der Dinge gab. Und die gleiche Frage stellt sich für den Holocaust, der ohne den Krieg kaum vorstellbar gewesen wäre.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Studierende begrenzt.

Literaturangaben

Gottfried Niedhart (Hrsg.): Kriegsbeginn 1939. Entfesselung oder Ausbruch des Zweiten Weltkrieges? Darmstadt 1976. Ian Kershaw: Der Hitler-Mythos. Führerkult und Volksmeinung, Stuttgart 1999; dazu Kershaws große Hitler-Biographie. Bernd Hey/Hans-Jürgen Pandel/Joachim Radkau: Weimarer Republik und Nationalsozialismus, Leipzig 1997 (= Historisch-Politische Weltkunde), darin besonders S. 208-230: "Der nationalsozialistische Imperialismus und der Zweite Weltkrieg." Christoph Kleßmann (Hrsg.): September 1939. Krieg, Besatzung, Widerstand in Polen, Göttingen 1989 (VR 1546). Raul Hilberg, Die Vernichtung der europäischen Juden, Berlin 1982 (mehrere Auflagen).

Lehrende

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Geschichtswissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach 2.5.2 Wahlpflicht 8 scheinfähig  
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) 2.5.2 Wahlpflicht 8 scheinfähig  

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 11. November 2008 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 11. November 2008 
Art(en) / SWS
Praxisseminar Fachdidaktik (PFD) / 6
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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8184552