300051 60 Jahre deutscher Sozialstaat (S) (WiSe 2009/2010)

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Im Jahr 2009 blicken wir zurück auf 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland. In den Medien und in Büchern werden Bilanzen gezogen. Zu den konstitutiven Strukturelementen der deutschen Nachkriegsgesellschaft gehört neben Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Marktwirtschaft der Sozialstaat. Sozialstaatlichkeit im engeren Sinne ist erst in der Nachkriegszeit entstanden und war eng verwoben mit wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungen dieser Zeit. Im Vergleich zu anderen westlichen Ländern ist der Sozialstaat in Deutschland besonders stark entwickelt und Teil der deutschen Nachkriegsidentität geworden. Seit den 1990er Jahren befindet sich der Sozialstaat in einer Krise. Die Veranstaltung behandelt die Entwicklung des Sozialstaats von 1949 bis heute.

Behandelt wird:

  • Die Vorgeschichte des Sozialstaats: staatliche Sozialpolitik in Kaiserreich, Weimarer Republik und im Nationalsozialismus
  • Die Entstehung von Sozialstaatlichkeit als Verfassungsprinzip 1949
  • Die Herausbildung der Semantiken „Sozialstaat“ und „Soziale Marktwirtschaft“ als maßgebliche soziale Selbstbeschreibungen der BRD
  • Die Verfassung (polity) des deutschen Sozialstaats
  • Die Akteurskonstellationen des deutschen Sozialstaats (politics)
  • Die historischen Entwicklungsphasen des Sozialstaats 1949-2009
  • Ausgewählte Politikfelder der Sozialpolitik (policies)
  • Gesellschaftliche Voraussetzungen und Folgen des Sozialstaats
  • Die Verortung des deutschen Modells im internationalen Vergleich, Fragen der Konvergenz/Divergenz
  • Als Kontrast: der autoritäre „Arbeits- und Wohlfahrtsstaat“ im "realen Sozialismus" der DDR
  • Übergreifende Deutungen des Nachkriegssozialstaats (Kontinuität und Wandel, Zukunftsfähigkeit)

Arbeitsformen:

  • Vortrag des Lehrenden
  • Erörterndes Gespräch zwischen Lehrendem und Studierenden („Mäeutik“)
  • Gruppenarbeit in der Veranstaltung mit Präsentation der Ergebnisse
  • Studentisches Referat mit Sitzungsmoderation
  • Workshop (z.B. Arbeit an empirischem Material)
  • Vortrag eines externen Experten
  • Häusliche Vor- und Nachbereitung der Sitzung (Pflichtlektüre, „aktives Lesen“); ggfs. Erstellen einer Hausarbeit
  • Verfolgen des Veranstaltungsthema in den Medien/Internet: u.U. kleinere Feldexploration zum Thema im eigenen Lebensumfeld

Lernziele:

  • Fähigkeit, sozialwissenschaftliche Texte zu lesen
  • Fähigkeit, sozialpolitische Debatten zu verstehen und zu hinterfragen
  • Fähigkeit, soziale Sachverhalte wissenschaftlich zu analysieren
  • Fähigkeit, sozialwissenschaftliche Theorien, Methoden und empirische Ergebnisse zu präsentieren
  • Lernen, im Team zu arbeiten
  • Lernen/Vertiefung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens, ggfs. Vorbereitung auf Abschlussarbeit

Requirements for participation, required level

Kenntnisse der Sozialpolitik sind erwünscht, aber nicht zwingend.

Bibliography

Lutz Leisering (2008) Der deutsche Nachkriegssozialstaat – Entfaltung und Krise eines zentristischen Sozialmodells. In: Hans-Peter Schwarz (Hrsg.), Die Bundesrepublik Deutschland. Eine Bilanz nach 60 Jahren. Böhlau Verlag: Köln, Weimar, Wien, S. 423-443
[downloadbar aus der Dokumentenablage]

Teaching staff

Subject assignments

Degree programme/academic programme Validity Variant Subdivision Status Semester LP  
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom (Enrollment until SoSe 2008) H.S.2; H.S.3 Wahl  
Politische Kommunikation / Master (Enrollment until SoSe 2013) 3.1    
Soziologie / Diplom (Enrollment until SoSe 2005) 2.4.8 Wahlpflicht HS
Soziologie / Master (Enrollment until SoSe 2012) Modul 2.3 Wahl 3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  

Aktive Teilnahme:

  • Regelmäßige Teilnahme (max. dreimal Fehlen)
  • Lesen der Pflichtlektüre zu jeder Sitzung
  • „Aktives Lesen“: Beantwortung von Fragen zur Pflichtlektüre (für jede Sitzung bis 11.30 Uhr am Tag der Sitzung an elsbe.lueck@uni-bielefeld.de mailen, Betreff: [Beleg-Nr. der Veranstaltung] [Nachname] [Nr. der Sitzung]); zur letzten Sitzung ein Veranstaltungsresümee einreichen (u.U. zu einer Sitzung auch ein Zwischenresümee/Notiz). Für max. drei Sitzungen darf die Beantwortung der Fragen ausbleiben.

Leistungsnachweis (zusätzlich zu den Anforderungen an „aktive Teilnahme“):

  • Referat mit PP (ersatzweise Thesenpapier) und Sitzungsmoderation ODER
  • Hausarbeit (Länge je nach FSB Ihres Studiengangs 12-25 S.). Abgabe bis 22. März 2010 (Ausdruck und Datei ) ODER
  • Kleine empirische Studie/Projekt mit Bericht. Abgabetermin: wie Hausarbeit ODER
  • Mündliche Prüfung (wenn bei Ihrem Studiengang vorgesehen) (Termine in letzter Vorlesungswoche und in erster Woche der vorlesungsfreien Zeit; in Listen an meiner Tür, U3-231, eintragen). Ich prüfe die Grundlinien des Stoffes aller Sitzungen (nicht Details, sondern Ihre Fähigkeit, mit den gelernten Begriffen und Befunden umzugehen); zu drei Sitzungen Ihrer Wahl wird nicht geprüft.

Gruppenarbeit ist erwünscht (i.d.R. 2 Personen).

Vor Referaten mindestens drei Wochen vorher in die Sprechstunde kommen. Danach Exposé erstellen (Gliederung, Beschreibung der Argumentation, Literaturliste).

Eine Note besser als 3 bzw. 2 ist nur erreichbar, wenn mindestens zwei der folgenden Kriterien ausgeprägt erfüllt sind: eigenständiges Umgehen mit theoretischen und empirischen Elementen; eigenständige Literatursuche (über Hinweise des Veranstalters hinaus); Arbeit mit theoretischen Begriffen; Verwendung auch englischsprachiger Literatur.

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Type(s) / SWS (hours per week per semester)
seminar (S) / 2
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Faculty of Sociology
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