220050 Die Westfälische Diakonenanstalt Nazareth/Bethel im Nationalsozialismus (PjS) (SoSe 2006)

Die Veranstaltung ist in ein mehrjähriges Forschungsprojekt zur Geschichte der Westfälischen Diakonenanstalt Nazareth eingebettet, das der Frage nach der sozialen Struktur der Brüderschaft, ihrer religiösen und mentalen Prägung und politischen Orientierung im Zeitraum zwischen 1914 und 1955 nachgeht. Mit Blick auf die Zeit von 1933 bis 1945 sollen die Haltung der Nazarethdiakone zum "Dritten Reich", die Mitgliedschaft von Brüdern in der NSDAP, ihren Gliederungen und angeschlossenen Verbänden, die Reaktionen der Brüderschaft auf die NS-Rassen- und Erbgesundheitspolitik, die Sterilisierungsgesetzgebung und die "Euthanasie" sowie die Verfolgung und der Schutz judenchristlicher Mitbrüder untersucht werden. Im Rahmen des Projektseminars werden die TeilnehmerInnen unter Anleitung im Nazareth-Archiv an Personalakten von Diakonen arbeiten. In einem ersten Block zu Beginn der Veranstaltung wird eine Einführung in das Thema und in den Umgang mit Archivalien erfolgen. In einem Block am Ende der Veranstaltung sollen die Ergebnisse zusammengetragen und aufbereitet werden.

Literaturangaben

Horst Bauer u.a. (Hg.), Was kann aus Nazareth Gutes kommen? Aus der 125jährigen Geschichte der Diakonischen Gemeinschaft und Westfälischen Diakonenanstalt Nazareth/Bethel, Bielefeld 2002; Hans-Walter Schmuhl, Friedrich v. Bodelschwingh, Reinbek 2005; Michael Häusler, "Dienst an Kirche und Volk". Die deutsche Diakonenschaft zwischen beruflicher Emanzipation und kirchlicher Formierung 1913- 1947, Stuttgart u. a. 1995.