300126 Politische Konflikte (Ü) (SoSe 2008)

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Die Veranstaltung hat eine Klärung des Verhältnisses von politischem Konflikt und sozialem Wandel zum Ziel. Man kann abstrakt ansetzen und evolutionstheoretisch auf die Differenz von Problemen (z.B. die durch Schichtung bewirkten Entwicklungshemmnisse) und Problemlösungen (funktionale Differenzierung) setzen. Wenn man genauer hinschaut, handelt es sich bei solchen Systemtransformationen zumeist um (Groß-)Konflikte (z.B. zwischen Adel und Bürgertum, aber auch zwischen Adel und Königtum), deren unbeabsichtigte Effekte in einer solchen Transformation liegen können (Elias).
Im Gegensatz zur Genese der modernen (Welt-)Gesellschaft liegen die weltgesellschaftlich und weltpolitisch relevanten Konflikte heute nicht mehr auf einer Ebene mehr oder minder klar definierter langfristiger Konfliktziele (Herrschaft, Eigentum). Es ist eher fraglich, ob z.B. im Kontext der 'neuen Kriege' oder terroristischer Anschläge überhaupt (langfristige) Ziele verfolgt werden (Münkler). Deshalb soll auf ein Konfliktverständnis referiert werden, das weniger Ziele und Mittel des Widerstandes (Smelser) als parasitäre Systembildung (Luhmann) in den Mittelpunkt stellt. Eine nicht einmal elementare Gegnerschaft genügt, um ein sich selbst reproduzierendes Konfliktsystem in Gang zu setzen, das nur noch schwer ent-schärft werden kann (Ehen, 'neue Kriege', 'war on terror', strategische Interventionen). Die kommunikative Dynamik allein ist ausschlaggebend.
Darüber hinaus tendieren Konflikte dazu, die Ressourcen übergeordneter (Wirts-)Systeme zu absorbieren. Schwierige Ehen können den Zusammenhalt der Familie zerstören, ebenso wie 'neue Kriege' und Terrorismus das Gewaltmonopol der Staaten infragestellen. Solche Makroeffekte sind schwer zu beurteilen. Deshalb soll ein Vergleich mit den Konfliktzentren der (frühen) Neuzeit die Argumentation ergänzen. Dabei wird die Frage interessieren, ob im einen Fall ein komplexitätssteigernder Zusammenhang von Differenzierung und Generalisierung (z.B. staatlicher Macht oder Recht) unterstellt werden kann und im andern die genaue (parasitäre) Umkehrung.

Bibliography

Japp, K.P., 2006: Terrorismus als Konfliktsystem, in: Soziale Systeme, Jg. 12, H.1, S. 6-32

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