ACHTUNG:
DIESES SEMINAR KANN NUR ZUSAMMEN MIT DER VERANSTALTUNG "GENOZID UND ORGANISATION - EMPIRISCHE ZUGÄNGE" BELEGT WERDEN!
Vor über zehn Jahren tobte im deutschen Feuilleton eine heftige Debatte, wie das Verhalten der Täter während der nationalsozialistischen Massenmorde an der jüdischen Bevölkerung erklärt werden könnte. Während unter dem Begriff "ganz normale Männer" Autoren wie Christopher Browning darauf verwiesen, dass die Täter vielfach ganz normale Personen waren, die erst durch die Rahmenbedingungen zu Tätern wurden, rekurrierte besonders Daniel Goldhagen mit dem Begriff der "ganz normalen Deutschen" darauf, dass der Massenmord nur durch den bei den Deutschen kulturell angelegten "eliminatorischen Antisemitismus" erklärt werden könne.
Der Beitrag der Soziologie zu dieser Debatte - und zur Erklärung des Genozids generell - ist eher gering gewesen. Dieses Seminar sucht erste theoretische und empirische Zugänge zu Genoziden. Dabei wird ein Schwerpunkt des Seminars auf die Analyse des Holocaust während des Nationalsozialismus als wohl bekanntestem Genozid der Geschichte gelegt. Das Seminar umfasst eine empirische Untersuchung von Originalquellen.
Wichtig:
Teil des Seminars ist eine zweitägige empirische Forschung am 13. und 14.5.2008 über das Polizeibataillon 101 im Staatsarchiv Hamburg, Kattunbleiche 19, 22041. (Strafverfahren gegen die Herren Hoffmann, Wohlauf und andere, Archivnummer 0021-000). Aufgrund dieses Archivbesuches ist das Seminar auf 20 Teilnehmer begrenzt. Diese "Reise" wird von den Studierenden selbst organisiert werden. Eine teilweise Finanzierung aus Fakultätsmitteln wurde beantragt, aber ein Teil der Reise- und Unterbringungskosten muss ggf. von den Studierenden selbst getragen werden. Zur Vorbereitung der Sitzung sollte sich jeder Studierende zwei Analysefoki angeeignet haben, nach der er oder sie das Material durchschaut.
Wichtig: Wegen eines organisationssoziologischen Einführungsseminars in unserem Partnerprogramm an der Universität St. Petersburg beginnt die Veranstaltung erst am 22.4. Bitte bereiten Sie zur ersten Sitzung am 22.4. die kleine Aufgabe vor, die bei der ersten Sitzung angegeben ist. Die erste Sitzung wird gleich inhaltlich sein. Es gibt keine gesonderte Sitzung zur Vorstellung des Programms.
Wichtig: Folgende Bücher sollten von den Studierenden vorher besorgt werden und die entsprechenden Aspekte über das Polizeibataillon bis zur vierten Sitzung vorbereitet werden.
Browning, Christopher R. (2005): Ganz normale Männer. Das Reserve Polizeibataillon 101 und die "Endlösung" in Polen. Mit einem neuen Nachwort. 6. Aufl. Reinbek: Rowohlt (ist als Taschenbuch erhältlich, handelt komplett vom Polizeibataillon 101).
Goldhagen, Daniel Jonah (1996): Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust. Berlin: Siedler (das Buch ist als Taschenbuch erhältlich und gebraucht sehr günstig zu bekommen, hier sind nur einige Abschnitte bezüglich Polizeibataillon 101 relevant).
Als organisationssoziologische Grundlage wird herangezogen: Luhmann, Niklas (1964): Funktionen und Folgen formaler Organisation. Berlin: Duncker & Humblot.
1. Teil: Einstieg: Soziologie des Genozids
1. Sitzung (22.4.2008): Einführung in die Soziologie des Genozids
Einstiegsfrage:
Schreiben Sie bitte auf einer bis zwei Seiten die Ergebnisse Ihrer Recherchen nieder und bringen Sie dieses Papier zur 1. Sitzung mit.
Wichtig:
Folgende Bücher sollten von den Studierenden vorher besorgt werden und die entsprechenden Aspekte über das Polizeibataillon bis zur vierten Sitzung vorbereitet werden.
Browning, Christopher R. (2005): Ganz normale Männer. Das Reserve Polizeibataillon 101 und die "Endlösung" in Polen. Mit einem neuen Nachwort. 6. Aufl. Reinbek: Rowohlt (ist als Taschenbuch erhältlich, handelt komplett vom Polizeibataillon 101).
Goldhagen, Daniel Jonah (1996): Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust. Berlin: Siedler (das Buch ist als Taschenbuch erhältlich und gebraucht sehr günstig zu bekommen, hier sind nur einige Abschnitte bezüglich Polizeibataillon 101 relevant).
Als organisationssoziologische Grundlage wird herangezogen: Luhmann, Niklas (1964): Funktionen und Folgen formaler Organisation. Berlin: Duncker & Humblot.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Bielefeld Graduate School In History And Sociology / Promotion | Stream A | Graduierte | |||||
Politische Kommunikation / Master | (Einschreibung bis SoSe 2013) | 3.1 | |||||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.2.3 (DPO02) | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 2.2 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | |||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 6.2 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | |||
Soziologie / Promotion | Graduierte |