Fernsehen als ein klassisches Massenmedium ist Einwegkommunikation. Fernsehen ist eine "Rede ohne Antwort" (Jean Baudrillard): Es verweist das Publikum auf passives Rezipieren, auf eine Distanz, die kaum Rückmelde- und Eingriffsmöglichkeiten eröffnet. Das wurde vielfach beschrieben und kulturkritisch beklagt. Die "Sprache der Massenmedien" (Harald Burger) und somit auch des Fernsehens kennt jedoch viele Formen der Adressierung und Einbeziehung des Publikums. Gerade weil Fernsehen als Massenmedium das Publikum auf eine Position distanzierter, unbeteiligter Beobachtung verweist, versucht es immer intensiver und mit immer neuen Mitteln, genau diesen Umstand zu verdecken. Es ist um eine Sprache der Spontaneität, der Nähe und der Authentizität bemüht, und es entwickelt immer neue Formen der Publikumsbeteiligung. Im Seminar wird es um Analysen verschiedener Formen der Adressierung, Einbindung und Beteiligung des Publikums im Fernsehen gehen.
Burger, Harald (2005): Mediensprache. Eine Einführung in Sprache und Kommunikationsformen der Massenmedien. Berlin, New York: de Gruyter.
Hausendorf, Heiko (2003): Nähe, Vertrautheit und Spontaneität. Eine Beispielanalyse zu linguistischen Aspekten der Einbeziehung des Zuschauers in die Sendung. In: Anne Betten, Richard Schrodt & Andreas Weiss (Hg.): Neue Sprachmoral? Medien - Politik - Schule. Salzburg: Edition Praesens, S. 42-61.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Modul 5; Modul 2 | Wahlpflicht | 3 | |||
Soziologie / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2005) | 2.2.5 | Wahlpflicht | HS | |||
Soziologie / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | Modul 3.1 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |