Der New Materialism stellt eine eigenständige Strömung dar, die sich seit den 1990er Jahren besonders in der Meta-Diskussion von Geisteswissenschaften und Naturwissenschaftlich/technischen Forschungskonzepten zu profilieren sucht. Durch die intensivierte Rezeption und Zuspitzung von Argumenten in den vergangenen 15 Jahren erfährt der New Materialism aktuell große Aufmerksamkeit, der sich explizit als losgelöst von älteren Konzepten (wie etwa historischem Materialismus) verstanden wissen will.
Die Koppelung des New Materialism an Geschlechterforschung ist nicht zufällig.
Beim Blick auf die Entstehungshintergründe der Denk- und Theoriekonzepte des New Materialism werden ältere theoretische Ansätze der Geschlechterforschung relevant, gegen die sich Konzepte des New Materialism abgrenzen.
Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung sollen daher die Entwicklungen des New Materialism beispielhaft als Phänomen der wissenschaftlichen Nischenbildung und Meta-Diskussion mit einhergehender Fokusverschiebung greifbar werden, die anhand von Adaptionen und Brüchen gegenüber anderen Forschungsansätzen illustriert wird.
So soll zugänglich gemacht werden, worauf die Ansätze des New Materialism abzielen, worin die Abgrenzungsgesten zu anderen Ansätzen der Geschlechterforschung liegen und in welcherlei Rezeptionstradition die vorgestellten Autor_innen zu verorten sind.
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, anhand der Debatten zum New Materialism Theoriebildung nachvollziehbar zu machen. Dies dient der Erweiterung des Repertoires für wissenschaftlichen Theorievergleich, der gleichsam die Kenntnis der Bandbreite von Geschlechterforschung fundiert.
Der Einstieg in die Thematik wird über den Blick auf die Entstehungszusammenhänge und 'Founding Gestures' des New Materialism erfolgen. Anschließend werden Texte aus den Reihen des New Materialism exemplarisch betrachtet.
Dadurch kann einerseits das zu entwickelnde Verständnis für Theoriebildung ('Schulenbildung') dazu dienen, divergente Theorien zu erkennen und andererseits die spezielle Formation des New Materialism in seinen Möglichkeiten und Begrenzungen zu begreifen.
Da die Lehrveranstaltung als klassischer Lektürekurs konzipiert ist, wird die Bereitschaft zur Lektüre (besonders auch englischsprachiger Texte) vorausgesetzt.
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Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M-Soz-M9a Geschlechtersoziologie a | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M-Soz-M9b Geschlechtersoziologie b | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-MGS-5_ver1 Hauptmodul 4: Körper und Gesundheit | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Geschlechterforschung in der Lehre |