230668 Um 1500: Satire und Erzählen zwischen Mittelalter und Neuzeit (S) (WiSe 2025/2026)

Inhalt, Kommentar

Die Zeit an der ‚Epochenschwelle‘ vom Mittelalter zur Neuzeit ist von der germanistischen Forschung lange stiefmütterlich behandelt worden und fristete irgendwo zwischen den Arbeitsbereichen der Mediävistik und der neueren deutschen Literaturwissenschaft ein Schattendasein. Seit den großen Literaturgeschichten des 19. Jahrhunderts schrieb sich lange das Klischee fort, die Literatur zwischen dem Hochmittelalter und dann dem 17. und besonders dem 18. Jahrhundert tauge nicht viel, ihre Knittelverse beispielsweise seien grobschlächtig und verblassten im Lichte der Opitz’schen Versreform, ihre Themen seien ungelehrt und ohne Anspruch. Dabei nahm die Literatur in der Volkssprache gerade mit und nach der Erfindung des Buchdrucks einen ungeheuren Aufschwung, und so legten das 15. und besonders dann das 16. Jahrhundert in vielerlei Hinsicht das Fundament für die Entwicklungen der folgenden Jahrhunderte. Im Seminar wollen wir sowohl die Kontinuitäten seit dem Mittelalter nachvollziehen, als auch die expliziten Neuansätze diskutieren, die der Buchdruck, die Reformation, die ‚Entdeckung‘ Amerikas, der Renaissancehumanismus und das Ende von Byzanz mit sich brachten.
Im Zentrum des Seminars werden Erzähltexte stehen, so etwa die vielfältigen Formen versepischen Erzählens, die Schwankliteratur und die neuen Prosaromane. Ein Schwerpunkt unserer Diskussionen wird auf den Ausprägungen satirischen Schreibens und den Transformationen der Narrenfigur liegen. Auf dem Programm stehen beispielsweise der Dil Ulenspiegel (1510, im Dialog mit Johann Fischarts Eulenspiegel reimenweis von 1573 ), das Lalebuch (1597), außerdem Sebastian Brants Narrenschiff (1494), Tierepik sowie ausgewählte Texte aus dem Bereich der konfessionellen Polemik (Thomas Murner, Vom großen lutherischen Narren, 1522).

Literaturangaben

Literatur zur Einführung:
Kai Bremer: Literatur der Frühen Neuzeit. Reformation – Humanismus – Barock. Paderborn 2008.
Achim Aurnhammer/Nicolas Detering: Deutsche Literatur der Frühen Neuzeit. Humanismus – Barock – Frühaufklärung. Tübingen 2019.

Lehrende

  • Dr. Sylvia Brockstieger

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Mi 16-18 U7-205 13.10.2025-06.02.2026

Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
23-GER-BasLit Basismodul Literaturwissenschaft: Historische Aspekte der Literatur: Epochen und Epochenumbrüche Seminar zur deutschen Literaturgeschichte Studienleistung
Studieninformation
- benotete Prüfungsleistung Studieninformation

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Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Studieren ab 50    

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
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Hinweise:
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Montag, 14. Juli 2025 
Letzte Änderung Zeiten:
Sonntag, 3. August 2025 
Letzte Änderung Räume:
Sonntag, 3. August 2025 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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572644909