Begrifflichkeiten und Methoden der Mediensoziologie werden seit einiger Zeit herausgefordert durch eine Debatte über alte und neue Medien, die sich am Begriff der Praxis orientiert. Als einer der prominentesten Vertreter dieses „practical turns“ gilt Bruno Latour, der sich der Begründung einer Soziologie verschrieben hat, die mit vielen soziologischen Kernüber¬zeugungen brechen will. Vor allem seine Annahme, dass es nicht allein Menschen, sondern auch Technik, nicht-menschliche Lebewesen und Dinge sind, die am Zustandekommen von Handlungen mehr oder weniger gleichberechtigt mitwirken, hat auch in der Mediensozio¬logie große Resonanz gefunden. Praxisorientierte Medienforschung interessiert sich dafür, was Journalisten an ihren Schreibtischen in den Redaktionen tun, in welchen Beziehungen sie untereinander stehen, welche Kontakte sie zu re¬levanten Dritten und zum Publikum haben und welche Rolle dabei die Technik spielt. Deshalb geht es auch um Vernetzungen und Kollektivität, um das Wechselspiel von Routine und Kreativität, aber eben auch um die Technizität und Materialität entsprechender Handlungen. Im Seminar wird es darum gehen, zunächst grundlegende Annahmen praxistheoretischer Ansätze zu erarbeiten, um anschließend Versuche kennenzulernen, diese Ansätze für die Medienforschung fruchtbar zu machen.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Do | 16-18 | 13.10.2025-06.02.2026 |
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M35 Fachmodul Mediensoziologie | 1. Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
2. Seminar | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.