360016 Säkularisierung (S) (WiSe 2025/2026)

Thema, Einführung, Überblick
Unter dem Oberbegriff Säkularisierung werden eine Reihe unterschiedlicher Konzepte zusammengefasst, von Kirchenaustritten über die konsequente Trennung von Kirche und Staat, den Rückzug von religiöser Praxis ins Private und Individuelle bis hin zu Vorstellungen von gesellschaftlicher Entzauberung, dem Funktionsverlust von Religion oder einer Transformation vom Mythos zum Logos. Obwohl diese Konzepte längst kritisch diskutiert wurden, herrschte seit der Neuzeit die Meinung vor, dass Gesellschaften fast zwangsläufig mit der Zeit weniger religiös werden, bis Ende des 20. Jahrhunderts komplementäre Motive wie Desäkularisierung oder Postsäkularisierung Eingang in die Religionsforschung fanden.

Lehr- bzw. Lernziele
Ziel dieser Veranstaltung ist, einen Überblick über das weitläufige Forschungsfeld zu Säkularisierung zu gewinnen, im Zuge dessen mehr Klarheit im Blick auf die Dynamiken religiöser Transformationen zu erlangen und unterschiedliche Deutungs- und Erklärungsangebote hinsichtlich ihrer Problemlösungskapazität vis-à-vis zu vergleichen.

Arbeitsweise
Die Veranstaltung hat Vorlesungscharakter, bietet aber auch Gelegenheit für Diskussionen.

Literaturangaben

Zur Vorbereitung und Einführung:
Barth, U., Schwarze, B. 2010. Säkularisierung. Theologische Realenzyklopädie Online. Berlin, New York: De Gruyter. Online: https://doi.org/10.1515/tre.29_603_1.