230041 Inszenierungen des Terrors (BS) (WiSe 2025/2026)

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Terrorfiktionen sind en vogue – so erregte vor kurzem der blutige body horror film THE SUBSTANCE die Aufmerksamkeit der Kritik. Warum gibt es aktuell diesen hype? Worin besteht der Unterschied zwischen Horror- und Terrorfiktionen? Handelt es sich um ein Genre und welche sind dann seine konstitutiven Merkmale? Welche Inhalte werden mit welcher Intention darüber transportiert? Gibt es länderspezifische Unterschiede? So sind beispielsweise lateinamerikanische Terrorfiktionen politisch motiviert, sie wenden sich an ein breites Publikum und verhandeln subtil zeitgemäße außerliterarische Probleme wie (familiäre) Gewalt, Armut, Rassismus, Drogenabhängigkeit et cetera. Aber auch faktuale Medien, wie Nachrichten im Fernsehen und Hörfunk oder in den Printmedien des Tages, verarbeiten Fiktionalisierungen von Terrorismus. Lässt sich sogar von einer Mythisierung entsprechender Gewaltakte und ihrer Protagonisten sprechen – und woran liegt das eigentümliche Faszinosum, das von ihnen (nach wie vor) ausgeht? Terrorakte und ihre Fiktionen produzieren primär doch Angst, Ekel oder Unbehagen. Wie kommt es da zu dieser Überhöhung?
Im Seminar soll es auch um eine begriffliche Klärung gehen: Was wird im jeweiligen Filmbeispiel eigentlich unter „Terrorismus“ verstanden? Wie verhält sich dieses Verständnis zu Definitionsversuchen, die unter anderem in der Philosophie und den Politikwissenschaften entwickelt worden sind? Bruce Hoffman meint etwa, es handle sich bei Terrorismus im Unterschied zum Terror um eine substaatliche, politisch motivierte Gewalthandlung. Im diesem Zusammenhang stellen sich auch klassifikatorische Fragen: Welche Arten von Terrorismus sollten wir sinnvoller Weise unterscheiden? Zu differenzieren ist vordergründig zwischen staatszersetzendem Terrorismus, der nach innen gerichtet ist, und einem global konzipierten, kulturantagonistisch beziehungsweise religiös motivierten Terrorismus (Townshend). Den zweiten Typus dominieren seit der Jahrtausendwende das internationale Netzwerk der al-Qaida und die Gruppierungen des IS.
Die ethische Auseinandersetzung mit dem Phänomen Terrorismus wird uns insbesondere interessieren: Sind alle Arten terroristischer Gewaltakte verwerflich? Kann sich etwa die RAF in eine Tradition legitimierter Gewaltanwendungen stellen? Wie könnte eine öffentliche Reaktion auf oder ein politischer Umgang mit Terror aussehen, der aus ethischer und rechtsphilosophischer Perspektive angemessen wäre?

Bibliography

Literatur wird über den elektronischen Lernraum und einen UB-Handapparat zur Verfügung gestellt.
Zusätzlich wird ein Medienapparat eingerichtet.

Teaching staff

Dates ( Calendar view )

Frequency Weekday Time Format / Place Period  
one-time Sa 9-18 (s.t.) X-E0-218 15.11.2025
one-time Sa 9-18 (s.t.) X-E0-218 13.12.2025
one-time Sa 9-18 (s.t.) X-E0-218 17.01.2026

Subject assignments

Module Course Requirements  
23-GER-PLit2_a Literatur in der Gegenwart: Kultur, Medien, Digitalität Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) Study requirement
Graded examination
Student information
Veranstaltung 2 Study requirement
Student information

The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.


Eine Studienleistung wird in der Regel über die Beteiligung an einer Referatgruppe erbracht.

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Type(s) / SWS (hours per week per semester)
block seminar (BS) / 2
Department
Faculty of Linguistics and Literary Studies
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