Übergänge im deutschen Bildungssystem sind traditionell hoch selektiv und für die Kinder und Jugendlichen oftmals angstbesetzt oder mit Krisenerfahrungen verbunden. Übergänge können bildungstheoretisch und pädagogisch aber auch positiv als Chance gedacht werden, die hohe Relevanz für die Bildungsbiografie haben, wenn sie konstruktiv gestaltet werden. Für eine konstruktive Gestaltung dieser Übergänge bedarf es der Begleitung, Beratung und Reflexion.
In dem gemeinsam von der wissenschaftlichen Einrichtung Oberstufenkolleg und dem Tabula e.V. (Leitung: Dr. h.c. Annemarie von der Groeben) anvisierten Projekt ÜGG – Übergänge gemeinsam gestalten sollen im Sinne einer Lerngemeinschaft unterschiedliche Gruppen zusammenarbeiten, um für Kinder und Jugendliche die Übergänge im Bildungssystem gemeinsam produktiv zu bewältigen.
Die Grundkonzeption geht auf die jahrelange Erfahrung des Tabula e.V. in Bielefeld zurück. Kerngedanke dieser besonderen Form der Lerngemeinschaft ist die Zusammenarbeit von Studierenden der Universität Bielefeld, ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Tabula e.V., Lehrkräften an Schulen sowie Lehrenden der Universität Bielefeld.
Mit dem vorliegenden Seminar möchten wir Kinder dabei begleiten, in ihrer ersten Zeit nach dem Schulwechsel in die Sekundarstufe I, sich an der neuen Schule zurechtzufinden. Insbesondere Schüler_innen, denen Lernschwierigkeiten zugeschrieben werden, bedürfen der besonderen Unterstützung, um das neue Umfeld nicht als überfordernd, sondern herausfordernd zu erleben.
Die Studierenden erhalten in dem Seminar die Möglichkeit, unter der Begleitung von erfahrenen Pädagog_innen (ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen des Tabula e.V.) Kindern dabei zu helfen „in der weiterführenden Schule gut anzukommen…“.
Bei dem Seminar „Professionelles Handeln in der Schule“ (BiWi-25-5) handelt es sich laut Studienplan um ein vierstündiges Seminar mit 5 Leistungspunkten, was einer Stundenzahl von 150 h bei 60 h Präsenz und 90 h Selbststudium entspricht.
Im Seminar möchten wir dieses Zeitbudget wie folgt nutzen:
Nach einführenden Sitzungen, in denen dafür sensibilisiert wird, was es für Kinder bedeutet, in einer neuen Schule anzufangen sowie zentrale Konzepte und Ideen individueller Förderung vorgestellt werden, folgen Sitzungen, die dichte Fallbeschreibungen der Teilnehmer_innen aus ihrer Arbeit an den Schulen beinhalten.
Es werden Fallstudien betrieben, innerhalb derer die individuellen Erfahrungen der Teilnehmer_innen kritisch reflektiert und schultheoretisch bzw. professionstheoretisch kontextualisiert werden.
Der reflexiven Aufarbeitung der Praxiserfahrungen dient auch der abschließende Seminartag, an dem wir am Ende des Semesters (Mitte/Ende Juli) in Reflexionsgruppen ein Resümee zu allen Praxiserfahrungen, Fallstudien sowie den sich daraus ergebenden individuellen Professionalisierungserfordernissen für das Lehrerhandeln ziehen möchten.
Während des gesamten Semesters (Anfang/Mitte April bis Mitte/Ende Juli) sind die Teilnehmer_innen des Seminars mit individuellen Absprachen und der Begleitung durch den Tabula e.V. an den Schulen.
Sie werden in Schulteams oder Interessengruppen pädagogisch und fachlich beraten und betreut.
Neben den im Seminar bearbeiteten theoretischen Grundlagen sowie Fallinterpretationen wird es wöchentlich einen Praxisanteil in der Schule (Sek. I, 5. Jg.) geben.
Diese Tätigkeit ist eingebunden in das Projekt der Stadt Bielefeld, der Universität, der Bürgerstiftung und des Vereins TABULA e.V. zur Reduzierung der sozial bedingten Chancenungleichheit im Bildungsbereich.
Viele Kinder, die aus sozial belastetem Umfeld stammen, scheitern in der Schule vor allem an sprachlichen Anforderungen, nicht nur im Deutsch-, sondern auch im Fachunterricht.
Darum sind Sprach- und Leseförderung zentrale Ziele des Projekts.
Teilnehmer_innen müssen dazu bereit sein, sich während des Semesters auf einen wöchentlichen Praxiskontakt mit Schulen im Raum Bielefeld einzulassen.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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25-BiWi5 Berufsfeldbezogene Praxisstudie Erziehen und Unterrichten | E1: Professionelles Handeln in der Schule | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Fallbeschreibung (ca. 1-2 Seiten mit dem Fokus auf eine eindrückliche Erfahrung aus der Arbeit an den Schulen).