In allen Fachbereichen sind Lehr- und Lernmaterialien im Unterricht allgegenwärtig – kaum eine Unterrichtseinheit vergeht, ohne dass Materialien in irgendeiner Form verwendet und von den Schülerinnen und Schülern genutzt werden (Adamina, 2014). Eine zentrale Rolle auch bei der Planung von Unterrichtssequenz kommt dabei der Reflexion von Unterrichtsmaterialien zu, da ihr Einsatz, einen entscheidenden Einfluss auf den Lehr- und Lernprozess und die Chancengleichheit in Bildungskontexten hat.
Wenn man bedenkt, dass didaktische Ansätze, wie z.B. das „didaktische Dreieck“, uns lehren, dass wir uns nicht nur auf die Leistung von Lehrkräften und die Interaktion mit den Schüler:innen konzentrieren können, sondern dass wir auch die Inhalte einbeziehen müssen, die immer auch durch Materialien präsentiert werden (Neuber, 2023), ist es nur folgerichtig Lehr- und Lernmaterialien als Lerngegenstand dieser Vertiefung zu setzen.
Die Konzentration auf MINT-Lernmaterialien ergibt sich aus dem Leitprinzip der Förderung (vgl. Modul 25-BiWi4_a Diagnostik und Förderung, Element 2), da sich anhaltend erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede in MINT-Berufen abzeichnen. Empirische Belege deuten darauf hin, dass Jungen in MINT-Fächern wie Mathematik bereits im Grundschulalter besser abschneiden (vgl. Stanat, 2011) und der Anteil von Frauen in MINT-Studiengängen und -Berufen anhaltend weltweit deutlich geringer ist als der von Männern (Keller et al., 2021). Darüber hinaus zeigt die Studie von Oppermann et al. (2019), dass Selbstwirksamkeitsüberzeugungen von Lehrkräften stärker mit der Motivation von Mädchen verbunden sind, während die Handlungspraxis der Lehrkräfte einen stärkeren Zusammenhang mit der Motivation von Jungen aufwies.
Diese Vertiefung ist dezidiert auf Ausarbeitungen über die Inklusionssensibilität einschließlich der Genderorientierung von MINT Lehr- und Lernmaterialien aus dem In- und Ausland ausgerichtet. Der thematische Fokus liegt auf der Frage, ob sich in den Materialien entlang einer kriteriengeleiteten Reflexion heraus Geschlechterstereotypen identifizieren lassen. Ausgangspunkt der Ausarbeitungen ist die Auseinandersetzung mit Teilaspekten der Homepage www.digi-europe.org – auf dieser finden sich Bewertungskriterien für inklusionssensible Lehr- und Lernmaterialien sowie Lehrkräftefortbildungsmodule und weiterführende Referenzen.
Ziel der Ausarbeitung ist es, Lehr- und Lernmaterialien als zentrales Element eines inklusiven Unterrichts kritisch zu betrachten und über deren Relevanz für unterrichtliches Lernen sowie das Handeln der Lehrkraft aus verschiedenen Perspektiven zu reflektieren. Damit leistet die Prüfungsleistung auch einen Beitrag dazu, das pädagogisch handelnde Personen ihre berufliche Identität entwickeln können, indem sie ihr eigenes Denken, Erleben und Handeln in einen begründeten, zielgerichteten und professionell anspruchsvollen sowie persönlich stimmigen Kontext einordnen.
Voraussetzung für die Nutzung der Homepage ist die Erstellung eines Accounts auf der Homepage, über den die Ratings und Reviews der Materialien eingegeben werden können. Nutzen Sie hierfür bitte Ihre studentische E-Mail-Adresse!
In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/erziehungswissenschaft/studium-und-lehre/studiendekanat/studienorganisation/platzvergabe/
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
---|---|---|---|---|---|
einmalig | Mo | 10-12 | H16 | 07.04.2025 | |
einmalig | Mo | 10-12 | Y-1-200 | 28.04.2025 |
Verstecke vergangene Termine <<
Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
---|---|---|---|
25-BiWi4_a Diagnostik und Förderung | E3: Modulbezogene Vertiefung | unbenotete Prüfungsleistung
|
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.