In diesem Seminar, das unter Mitarbeit von Jean-Pierre Palmier stattfindet, werden ausgewählte Texte und Filme im Hinblick auf Strukturen unzuverlässigen Erzählens untersucht. Seit Ende der 90er Jahre ist das unzuverlässige Erzählen im Film stark in Mode gekommen, überraschende inhaltliche Wendungen scheinen zum Standardrepertoire spannender Filme zu gehören. Insbesondere Filme mit subjektivierter Erzählperspektive erzählen oft unzuverlässig, so beispielsweise schon Polanskis Le Locataire (Der Mieter) von 1976 oder in jüngster Zeit Sletaunes Naboer (Next Door) von 2005. Das Rückwirken der psychischen Störungen der Helden auf den Erzählprozeß weist eine Parallele auf etwa zur Literatur der Romantik, insbesondere E.T.A. Hoffmanns. Im Seminar soll untersucht werden, inwieweit auch moderne Texte (von Musil, Kafka u. a.) unzuverlässig erzählt sind und welche Begriffe aus der Narratologie hierfür verwendet werden können oder modifiziert werden müssen: unentscheidbares Erzählen, inkohärentes Erzählen etc.
Die Fallanalysen sollen eine differenziertere Definition des unzuverlässigen Erzählens ermöglichen. Hierzu werden auch Forschungstexte zum Thema kritisch diskutiert.
Es wird zu Beginn des Semesters ein Sammelband mit aktuellen Texten zum unzuverlässigen Erzählen und ausgewählten Primärtexten bereitgestellt.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
---|
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Literaturwissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis WiSe 05/06) | Kern- und Nebenfach | BaLitPMedwiss | 2/4 | |||
Literaturwissenschaft / Magister | Haupt- und Nebenfach | LAK | HS | ||||
Literaturwissenschaft / Master | (Einschreibung bis SoSe 2009) | MaLit5 | 3/7 | ||||
Literaturwissenschaft / Master | (Einschreibung bis SoSe 2009) | MaLit10 | 3/7 |