Die Energiegeschichte Westfalens im 19. und 20. Jahrhundert ist eng an das „Kohlenpott“-Image der Ruhrregion gebunden. Abseits der Zechen und dampfenden Fabrikschlote waren die Formen der Energieproduktion und -nutzung hingegen weitaus vielfältiger. Um einige Beispiele zu geben: Vor den Toren der Industriestadt Essen wurden die letzten Windmühlen erst nach 1900 außer Betrieb gesetzt. Die Wasserkräfte der westdeutschen Mittelgebirge setzten enorme Energiepotentiale frei. Im Umfeld der Weltkriege erlebte der traditionelle Brennstoff Holz ein Comeback und die Stadt Gelsenkirchen versuchte sich früh als Hotspot der Solarenergie zu profilieren.
In dem Seminar werden wir uns anhand von Schriftquellen, aktueller Forschungsliteratur und Exkursionen Perspektiven auf die vielfältigen Pfade der westfälischen Energiegeschichte seit der Industrialisierung erarbeiten. Dabei wollen wir in umwelt- und kulturhistorischer Perspektive auch die Umweltfolgen des Energieverbrauchs und zivilgesellschaftlichen Protest gegen Energieprojekte behandeln. Im Sinne der „usable pasts“ stellen wir zudem die Frage, was eine regionale Energiegeschichte zur gegenwärtigen Transformation des Energiesystems in NRW beitragen kann.
Das Vertiefungsseminar lehnt sich an den thematisch verwandten Überblickskurs „Perspektiven der Energiegeschichte“ an. Es ist mindestens eine Halbtagesexkursion geplant, der Termin wird in Abstimmung mit allen Teilnehmenden festgelegt.
Mecking, Sabine (Hg.): Energieland Nordrhein-Westfalen. Historische Entwicklungen und Perspektiven, Themenheft, Geschichte im Westen 38 (2023), URL: https://www.brauweiler-kreis.de/aktuelles/aktuelle-ausgabe-von-giw-38-2023/ (abgerufen am 30.07.2024).
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-3.2 Hauptmodul Moderne
3.2.7 |
Seminar Moderne | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
22-3.8 Wahlfreies Hauptmodul
3.2.7 |
Seminar | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.